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Hamlet. Ein Sommernachtstraum. Von William Shakespeare. Deutsch von Theodor v. Z e y n e k. „Stifterbibliothek“, München-Salzburg-Wien (Wilhelm Braumüller) 1953.

Es ist ein literarischer Sonderfall, daß die Werke eines Autors, hier: Beethoven-, Goethe- und Shakespeare-Studien eines hohen Militärs, erst nach seinem Tode (1948) bekannt werden. Von den 37 Bühnenwerken Shakespeares liegen nunmehr „Hamlet“ und „Sommernachtstraum“ vor. Beide überraschend biegsam und glatt, mit nur ganz wenigen Härten. Ein weiter Schritt über Schlegel-Tieck hinaus die „Entrüpelung“ der Handwerkerszenen im „Sommernachtstraum“. R. H. *

Maria Ward. Von Maria Veronika R u b a t-scher. Pilger-Verlag, Speyer, 119 Seiten.

Das vor fünfundzwanzig Jahren mit Geleitworten von Enrica v. Handel-Mazzetti erschienene Buch ist der 1906 von Papst Pius X. als Stifterin des Instituts der „Englischen Fräulein“ anerkannten Maria Ward gewidmet. Ein schöner Erfolg, dies 55. Tausend der Gesamtausgabe! H. S. *

Kleiner Lobgesang. Von Viktor Buch-graber. Birken-Verlag, Wien, 1952. 96 Seiten.

„All denen, die ein Heimweh haben“ hieß der erste Gedichtband (1927) des bekannten Pädagogen und Jugendbildners. Seine Lyrik ist Heimweh — nach oben, nach Gott. Der „Kleine Lobgesang“: äußerlich bescheiden, innerlich ein großer Gesang, ein weltlicher Psalter, frei von aller mystischen Verstiegenheit. H. S.

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Meine Beichte. Von Uta V i 11 a n d e r s. Europäischer Verlag, Wien, 1952. 31 Seiten.

Eine wehmütige Melodie, die nicht froher wird durch Zeitbezug — aber billige Floskeln vermeidet. H. S. *

Die allwissenden Augen. Der Roman Hans Holbeins. Von Hilde K n o b 1 o c h. Paul Zsolnay Verlag, Wien. 308 Seiten. Mit acht Bildbeigaben nach Werken Hans Holbeins.

Das bewegte Schicksal Hans Holbeins vor dem Hintergrund der Hochrenaissance bildet den Gegenstand dieses vornehm ausgestatteten Buches, das seinen Wert durch eine Reihe von Porträttafeln nach Gemälden und Kreidezeichnungen des Künstlers erhält. Leider wird der vielfach gespreizte und schwülstige Stil der gestellten Aufgabe in keiner Weise gerecht, da er weder die Persönlichkeit Holbeins noch den Geist seiner Zeit unmittelbar zu erfassen und wiederzugeben vermag. W. S.

Holzschnitte zur Bibel. Sammlung „Christ heute“. Von Hildegard Domizlaff. 2. R. 10. Bändchen. Johannes Verlag, Einsiedeln. Preis 32.65 S.

Die Künstlerin, bekannt durch Leistungen auf dem Gebiete der Plastik, legt eine Auswahl aus einer Folge von über hundert Holzschnitten vor, die für eine zeitgemäße Bibelbebilderung geplant sind. Im Sinne von Dürers Apokalypse stehen auch hier Text und Bild in wesensinnigem Zusammenhang. Alle Bilder bezeugen zeitwache Verinner-lichung durch ein tief religiöses Empfinden in der Ausdrucksform eines gemäßigten Expressionismus, sind allerdings nicht alle gleichwertig. Robert Grosche stellt ein geschickt aufklärendes Nachwort bei. Die buchtechnische Gestaltung ist vornehm. A. W.

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Aus der Werkstatt Ernst Kreidolfs. 150 Bleistiftskizzen und Studien. Mit einem Geleitwort von J. Otto Kehr Ii. 1953. Im Rotapfel Verlag, Zürich.

E. Kreidolf hat vornehmlich durch seine Bilderbücher eine große Kindergemeinde um sich gesammelt. Vorliegende Veröffentlichung bietet einen Einblick in seine Studienmappen. Entfernt erinnern seine Skizzen an die besten Zeichnungen führender Nazarener, die von Wortführern der neuen Sachlichkeit erneut anerkannt wurden. Vertretern der extremen Moderne können diese Blätter nichts mehr besagen, aber Kunstfreunde, denen die heilige Ehrfurcht vor der gottgewollten Natur noch etwas gibt, werden daran ihre ungetrübte Freude haben.

(Kurzbesprechungen von: Roman Heile, Hanns Salaschek, Wieland Schmied, Anselm Weißenhofer.)

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