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Neue Impulse für die Jugendarbeit

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Jedes Jahr beginnt die Jugendarbeit neu, mit jeder Zusammenkunft wächst eine Gruppe. Wenn also von „Neuem“ in der Jugendarbeit die Rede ist, so ist dies immer willkürlich herausgegriffen. Zum anderen vermag es doch, Grundrichtungen und Strömungen anzugeben.

Hauptträger kirchlicher Jugendarbeit sind nach wie vor die Gliederungen der Katholischen Aktion. Was gesamtkirchlich festzustellen ist, etwa ein Rückgang der Teilnehmer an der Sonntagsmesse, macht auch vor der Jugendarbeit nicht halt. Wie bei der Sonntagsmesse besteht auch hier unser Trost in der Hoffnung auf größere Überzeugung und bewußtere Entscheidung.

Inhaltlich geht es den Gliederungen um eine Lebens- und Glaubensfindung und -entfaltung. Die KSJ bemüht sich verstärkt, neben ihrer bisherigen Arbeit den Lebensbereich Schule zu sehen und arbeitet gezielt mit Klassen- und Schulsprechern. Die KAJ versucht, das oft eintönige Leben eines jungen Arbeiters - auch von jungen Arbeitslosen - aus dem Glauben zu deuten und so sinnvoll lebbar zu machen. Von der vielfältigen Arbeit der KJL zeugen die 5 diözesanen Arbeitskreise: Bauern, Entwicklungshilfe, Sozialpolitik, Spiritualität, 14—17jährige.

Auf eine fast 300jährige Tradition kann das älteste noch bestehende Jugendzentrum der Diözese zurückblicken: das Studentenwerk am Alten Dom, kurz STUWE genannt. Erst 1969 begann man, diese Idee auch andernorts aufzugreifen. Damals wurde das Jugendzentrum auf der Ennsleite in Steyr gegründet. Viel zu seiner Bekanntheit haben die monatlichen Jugendgottesdienste beigetragen; die wesentliche Arbeit geschieht jetzt in Kleingruppen, den „Klubs“.

Inzwischen gibt es mehrere Jugendzentren in der Diözese Linz: in Vöcklabruck und in Wels, in Gmunden und mehrere in Linz. Unser Bestreben ist es dabei nicht, möglichst rasch möglichst viele Jugendzentren aus dem Boden zu stampfen, um anderen Jugendorganisationen den Rang abzulaufen. Vielmehr stellen wir uns die Frage, was wir personell und finanziell bewältigen und verantworten können.

Seit Herbst 1973 finden monatlich Impulstreffen und -Wochen der Ka tholischenjugend Land auf der Burg Altpemstein statt.

Jeweils ca. 90 Jugendliche kommen zu einem solchen Wochenende. Kleingruppen geben die Möglichkeit nach einer gläubigen Antwort auf die Sinnfrage zu suchen. Neuerdings gibt es eigene Angebote für Jugendliche ab 18 Jahren. Hierbei geht es um eine Konkretisierung und Vertiefung der grundsätzlichen Glaubensentscheidung. Was heißt Christusnach- folge in der Politik, in der Bibel, in der Familie, im Betrieb, als Jugendverantwortlicher …

„Am Anfang stand nicht ein Ziel, sondern eine Unruhe“, sagte ein Pater über die Jugendvespem. Krems- münster kann als „Urmutter der oberösterreichischen Gebetstreffen gelten. Davon ausgehend bildeten sich Gebetskreise auch an anderen Orten in der Umgebung.

Im Oktober 1974 kamen sie erstmals zu einem Austausch zusammen. 30 bis 40 Leute waren gekommen. Das war die Geburtsstunde der Jugendvesper. Heute findet sie jeden dritten Freitag im Monat statt und versammelt rund 1000 Jugendliche.

Im Herbst 1977 begannen die Verantwortlichen der KJL für 3 Dekanate, nach dem Kremsmünsterer Vorbild zu monatlichen Gebetstreffen nach Kefermarkt einzuladen. Im Frühjahr 1978 folgte Unterweißenbach. In diesen Pendlergebieten ist als Termin nur der Sonntag Abend möglich, wenn man nicht das übrige gesellschaftliche Leben völlig konkurrieren will. Seit einem Jahr gibt es solche Treffen nun auch in Grieskir- chen, im Neuen Dom in Linz und im Dreieck Feldkirchen - Gramastetten - Ottensheim.

Daß alle diese Initiativen möglich sind, zeugt von einem großzügigen Klima im Land. Angefangen beim Diözesanbischof, der in all seinen 30 Bischofsjahren auf die Gliederungen der Katholischen Aktion gesetzt und in sie investiert hat, bis hin zu den vielen anderen Verantwortlichen und Mitarbeitern, die der Jugend einen Freiraum zur Entfaltung gegeben haben und geben. Bei aller Freude über die derzeitige Arbeit sind wir nicht ohne Fragen. So geht die Entwicklung weiter und hoffentlich wächst damit und dadurch auch das Reich Gottes unter der Jugend.

(Der Autor ist Diözesan-Jugend- seelsorger der Diözese Linz)

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