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Staatsopernpläne 1973/1975

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Der Trend zu rationalisieren und die ins Ungeheure steigenden Kosten der Opernhäuser abzufangen, läßt Europas Operndirektoren zusammenarbeiten. Inszenierungen, bisher — besonders wenn es Paradeproduktionen waren — streng gehüteter Besitz, werden getauscht, um Ausstattungskosten zu sparen, die in die Millionen Schilling steigen. Liebermann in Paris und sein Hamburger Nachfolger August Everding exerzieren dieses Zusammenspiel vor, Wien und Berlin, von Bundestheaterchef Robert Jungbluth anläßlich der Pariser Operndirektorenkonferenz zusammengespannt, folgen nun nach: So kündigt Staatsoperndirektor Professor Rudolf Gamsjäger für Herbst 1973 an, daß Tschaikowskys „Eugen Onegin“ in Wien produziert (Premiere: 10. November) und dann nach Berlin weitergereicht wird. Das Leadingteam bleibt in beiden Produktionen gleich: Gerd Albrecht dirigiert, Rudolf Noelte — heuer mit drei Opernregien in Berlin vertreten — inszeniert, Jürgen Rose stattet aus. Die Dekorationen und Kostüme werden in Wien hergestellt, von der DOB gemietet („Onegin“-Besetzung: Bernd Weikl, Ileana Co-trubas, Martha Mödl, Gertrude Jahn, Peter Schreier). Als Gegenleistung erwartet Gamsjäger 1974/76 Amilcare Ponchieälis „La Gioconda“ und Benjamin Brittens „Tod in Venedig“.

Die übrigen Premieren der Saison 1973/74:

„Tristan und Isolde“ (7. Oktober, Neueinstudierung): Carlos Kleiber, August Everding, Günther Schnei-der-Siemssen; Catarina Ligendza, Hans Hopf, Ruza Baldani, Hans So-tin, Gustav Neidlinger. Die Inszenierung, zuletzt während der Wiener Festwochen zu sehen, wird bloß erneuert.“

„Luisa Miller“ (22. Jänner, Erstaufführung): Alberto Erede, Paul-Emile Deiber, Günther Schneider-Siemssen; Lilaan Sukis, Franco Boni-solli, Christa Ludwig, Bonaldo Giaiotti, Giuseppe Taddei, Malcolm Smith.

„Katja Kabanowa“ (19. April): Ja-nos Kulka, Joachim Herz, Rudolf Heinrich; Anja Sil ja, Peter Lindroos, Astrid Varnay, Waldemar Kmentt, Oskar Czerwenka, Günter Neumann, Axelle Gall.

„Die Meistersinger von Nürnberg“ (1. Juni): Christoph von Dohnanyi, Otto Schenk, Jürgen Rose; Karl Rid-derbusch, Hannelore Bode, James King, Peter van der Bilt, Gertrude Jahn, Hans Sotin, Adolf Dallapozza.

Die' für Jänner 1974 geplante „Tosca“-Neueinstudierung mit Zubin Mehta wurde fallengelassen. Mehta wird nun vier Abende „Salome“ dirigieren. Vorerst ebenfalls abgesetzt wurde Mehtas „Boris-Godunow“-Premiere (1974/75).

Ob Schönbergs „Moses und Aron“ trotz des enormen Publikumserfolgs in der kommenden Saison wiederaufgenommen wird, ist ungewiß.

Die Ballettpremieren:

„Der Nußknacker“ (6. Dezember): Choreographie: Juri Grigorowitsch, Dirigent: Stefan Soltesz, Ausstattung: Simon Wirsaladse.

„Sacre du Printemps“, „Der verlorene Sohn“, Cerhas „Relazioni fra-gili“ (Mitte Februar): Choreographien: Aurel von Milloss.

Außerdem Wiederaufnahmen von „Schwanensee“ mit Rudolf Nurejew in der Staatsoper und ..Dornröschen“ in der Volksoper.

Für die Saison 1974/75 plant Gamsjäger „Die Macht des Schicksals“ (September; Riccardo Muti, Luigi Squarzina, Pier-Luigi Pizzi), „Die Zauberflöte“ (Dezember; Christoph von Dohnanyi), „Lohengrin“ (Februar; Zubin Mehta), „Cho-wanschtschina“ (April; Claudio Ab bado), „Cosi fan tutte'“ (Mai; Karl Böhm, Otto Schenk, Jürgen Rose) „Fldelio“ wird im Juni neu einstudiert und soll siebenmal von Leo nard Bernstein dirigiert werden.

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