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Urlaub mit der Familie

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In vielen Fällen hat die Urlaufosplanung schon begonnen; überall dort jedenfalls, wo man es liebt, die Dinge sorgfältig und rechtzeitig vorzubereiten und unliebsamen Überraschungen in den Ferien möglichst aus dem Weg zu gehen. Wenn ein Urlaub mit Kindern auf dem Programm steht, ist es sogar dringend notwendig, frühzeitig zu entscheiden: wann und wohin.

Das „Wann“ wird spätestens an dem Tag entschieden, an dem die Urlaubsliste im Betrieb ausgefüllt werden muß. Damit ist man termingebunden, denn spätere Tausch- und Verschiebungsversuche sind nicht immer erfolgreich. Das „Wohin“ wirft größere Probleme auf. Soll man sich „nur“ erholen? Soll man eine weite Uiiaubsreise machen? Bei Ehepaaren mit Kindern kommt noch eine grundsätzliche, mitunter etwas heikle Frage hinzu: Nimmt man die Kinder mit in den Urlauto, schickt man sie in ein Ferienheim, läßt man sie bei der Großmutter, die im Grünen wohnt?

Erlebnishungrige junge Eltern erliegen leicht der Versuchung, ihre Kinder irgendwo „abzugeben“ und wie einst — als unabhängiges Pärchen — allein eine Vergnügungsreise zu unternehmen. Um ihr Gewissen, das sich vielleicht doch ganz leise meldet, mit plausiblen Gründen zu beschwichtigen, werden sie wahrscheinlich sagen, daß kleinen Kindern lange Autofahrten ohnehin nicht guttun.

Das stimmt sogar. Nur kommt dazu noch eine Überlegung: Gerade in jungen Ehen sind häufig beide Teile berufstätig. Das bedeutet, daß ihr Kleinkind — manchmal sind es auch schon mehrere — den weitaus größten Teil seines jungen Lebens in der Obhut anderer Menschen zubringt.

Über diese Probleme wurde schon viel geschrieben. Gelöst wurden sie dadurch nicht. Aber man sollte sie nicht freiwillig bis in den Urlaub mitschleppen. Kinder und Eltern dürften in dieser einzigen Zeit des Jahres, die einem selbst gehört, nicht wieder getrennt sein — die Familien sollten zusammenbleiben und dde Ferien gemeinsam genießen.

Natürlich kommt für einen Familienurlaub, nicht nur der höheren Kosten wegen, eine aufwendige und anstrengende Auslandsreise weit weniger in Frage, als dde gute, alte Sommerfrische, in der sich auch die Menschen von heute immer noch am wohlsten fühlen. Österreich ist reich an Urlaubsorten solcher Art, und jedes Bundesland hat landschaftliche und klimatische Besonderheiten zu bieten.

Apropos Stille: Für einen FamiUenurlaub mit Kleinkindern braucht man sich nicht auf die Hauptreisemonate Juli und August zu versteifen. Man kann sich für die im allgemeinen — zu Unrecht — weniger begehrten Monate Juni oder September entscheiden und genießt schätzenswerte Vorteile. Man spart Geld, weil die Urlaubsquartiere in der Vor- und Nachsaison bekanntlich billiger sind. Vor allem aber weicht man dem Tourdstenrummel der sommerlichen Spitzenzeit aus.

Um noch einmal auf die Stille zurückzukommen: Wer sie sich und der Familie in besonderem Maß gönnen will, sollte ein „Erholungsdorf“ aufsuchen. Es gibt deren schon viele in Österreich. Gemeint sind damit Sommerfrischen, die nicht an Durchzugsstraßen liegen und von denen ganz bewußt jeglicher Lärm und jegliche Luftverpestung abgehalten werden. Solche Orte brauchen nicht weltabgeschieden, gottverlassen und langweilig zu sein. Oft sind sie weniger als eine Autostunde von einem Fremdenverkehrszentruim entfernt.

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