6767736-1968_41_22.jpg
Digital In Arbeit

Kirchenbau - Diözese Salzburg

Werbung
Werbung
Werbung

Schon vor dem zweiten Weltkrieg waren in der Stadt Salzburg und ihrer nächsten Umgebung, aber auch im übrigen Diözesangebiet einige Kirchenneubauten fällig. Die damaligen finanziellen Verhältnisse gestatteten keine großzügigen Bauten — und wo begonnen wurde, wie in der Vorstadt St. Elisabeth, blieb der Bau in den Anfängen stecken. So mußte sich dieses Gebiet mit der vor 1938 fertiggestellten Unterkirche begnügen, bis 1954 die jetzige große Pfarrkirche gebaut werden konnte.

Nach Kriegsende hatte sich infolge des Kifchentoeitrages die finanzielle Lage der Diözesanverwaltung gebessert, so daß die Diözesanfinanzkammer das große Werk des Kirchenneubaues beginnen konnte. Dadurch erstanden viele Fragen, die einer Lösung harrten:

Wie mußten die neuen Kirchen gebaut werden?

Welche Forderungen stellt die neue Liturgie an den Baukörper, an den Kirchenraum und dessen Ausstattung?

Welche Architekten sollen mit dem Bau der Kirchen betraut werden?

Sollen Not- oder Zeltkirchen errichtet werden oder soll man Gotteshäuser für Jahrhunderte bauen?

Sollen nur Kirchengebäude errichtet werden oder soll man von Anfang an auch Pfarr- höfe, Pfarrheime, Kindergärten und Wohnungen für Kirchenbedienstete einplanen?

Wie weit finanziert die Diözesanfinanz- kammer die Kirchenneubauten und was soll die Pfarrgemeinde oder Seelsorgestelle dazu leisten?

Soll ein Kirchenibautenplaft für die ganze Diözese erstellt und sollen die einzelnen Neubauten nach Dringlichkeitsstufen gereiht werden?

Wie erfolgt die Vergabe der Kirchenbauten?

Welche Künstler sollen mit der Ausstattung betraut werden?

Kann die Diözesanfinanzkammer die anfallenden Aufgaben selbst übernehmen oder ist dazu ein eigenes kirchliches Bauamt notwendig?

Diese und noch andere Fragen erhielten im Lauf der Zeit ihre Antwort, wodurch das Kirchenbauwesen in geordnete Bahnen gelenkt wurde. Sehr instruktiv war eine Kirchenbauausstellung um 1950 im Carabinieri- saal der Residenz in Salzburg, wo Großphotos neuer, fertiggebauter Kirchen und Pläne für neue Kirchen gezeigt wurden. Dazu kam noch, daß die Biennale christlicher Kunst der Gegenwart, die ihren Sitz in Salzburg, Residenzplatz 1, hat, ab 1956 jedes zweite Jahr in den Domoratorien immer wieder auch Kirchenbauten und Kirchenausstattuftigen in ihr Programm einbezogen und so den Kirchenbau beeinflußt hat.

Nach Kriegsende rechnete man mit dem Bau von zwölf bis fünfzehn neuen Kirchen im Diözesangebiet. Seither wurden entsprechend dem Wachstum der Bevölkerung 20 neue Kirchen gebaut, und nach dem jetzigen Stand sind noch 20 Neubauten notwendig.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung