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Papstes Ehrerbietung

In einer außergewöhnlichen Geste hat Papst Johannes Paul II. gemeinsam mit dem rumänisch-orthodoxen Patriarchen Teoctist I. den Wortgottesdienst der Papstmesse im Petersdom gefeiert. Beide Kirchenoberhäupter saßen nebeneinander vor dem Altar, jeder von ihnen predigte, das Glaubensbekenntnis sprachen sie gemeinsam. Den Schlusssegen erteilten beide Kirchenoberhäupter nacheinander und verließen dann die Kirche unter dem Beifall der Gläubigen gemeinsam. Der Gottesdienst war der Höhepunkt eines einwöchigen Aufenthaltes des rumänischen Patriarchen in Rom. KAP

Siedlers Falschbild

Das Erzbischöfliche Ordinariat in München hat den Berliner Siedler-Verlag aufgefordert, sich im Vorgang um das neue Buch des US-Autors Daniel Goldhagen über Kirche und Holocaust öffentlich zu entschuldigen: Es sei ein "unglaublicher Skandal", mit welcher "unverfrorenen Schlamperei" der Verlag die Öffentlichkeit getäuscht habe. Die Erzdiözese hatte eine einstweilige Verfügung erreicht, weil in einer Bildunterschrift fälschlich behauptet wurde, der Münchner Kardinal Michael Faulhaber sei in Begleitung von Hermann Göring bei einer NS-Kundgebung erschienen. KAP

Patmos' Einstampfung

Der Düsseldorfer "Patmos"-Verlag hat angekündigt, das Buch "Wir sind Priesterinnen" einzustampfen. Die Erzdiözese München hatte Ende Juni durch eine einstweilige Verfügung die Auslieferung des Buches gestoppt. Grund war die Behauptung im Klappentext, die am 29. Juni auf einem Donauschiff zwischen Passau und Linz vorgenommenen Priesterweihen an Frauen seien von "römisch-katholischen Bischöfen" vorgenommen worden. Die Erzdiözese machte geltend, dass nur derjenige römisch-katholischer Bischof sei, der in Einheit mit dem Papst und dem Bischofskollegium der Kirche stehe. Vor wenigen Tagen teilte der Verlag den beiden Herausgebern des Buches Gisela Forster und Werner Ertel mit, dass das Buch "objektiv unverkäuflich" geworden sei. KAP

Roms Aufweichung

Der Vatikan will nach US-Medieninformationen die im Juni verabschiedeten Missbrauchsrichtlinien der US-Bischofskonferenz nur in stark veränderter Form akzeptieren. Die Veröffentlichung der geänderten Fassung sei für die nächsten Tage geplant, berichtet das katholische Internetjournal Catholic World News: Der Vatikan wolle die Rechte von zu Unrecht Beschuldigten stärken. Die Tageszeitung Boston Globe schreibt, die Bestimmungen würden nur für eine Probezeit zugelassen. KAP

Zölibats Entängstigung

Einen zusätzlichen Zugang zum Priesteramt haben der Wiener Pastoraltheologe Paul Zulehner und der südafrikanische Bischof Fritz Lobinger vorgeschlagen. Der "neue Priestertyp" würde demnach von der eigenen Gemeinde gewählt und vom Bischof in ein Team aus Gemeindepriestern geweiht, heißt es in Beitrag Zulehners und Lobingers für die deutsche Wochenschrift Christ in der Gegenwart. Dieser Priester könne verheiratet sein und arbeite ehrenamtlich. Laut Zulehner und Lobinger fände die katholische Kirche damit nicht nur einen Ausweg aus dem Priestermangel, sondern auch aus der "leidigen Zölibatsdebatte". Wenn die ehelose Lebensform frei gewählt werden könne, sei eine "entängstigte Zölibatspolitik" möglich. KAP

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