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Wien lädt ein

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Wien ist die engere Heimat jedes fünften Österreichers. Aber diese Stadt ist weit davon entfernt, in der Rolle der „engeren Heimat“ aufzugehen. Man spricht von ihr beispielsweise als von der „Wlelthauptstadt der Musik“, und dieser vom Ausland verliehene Ehrentitel zeigt, daß Wien als kulturelles Zenitrum der ganzen Welt gehört. Daher mag auch jener Zug der Wiener Atmosphäre kommen, den man als kosmopolitisch bezeichnen könnte, sofern man in diesem Begriff keinen Gegensatz zu Heimatverbundenheit findet.

Denn Wien ist unserer österreichischen Heimat mit allen Fasern verbunden. Dies kommt sogar in der Fremdenverkehrsstatistik zum Ausdruck: Rund 80 Prozent des Inländerreiseverkehrs in den Bundesländern gehen auf das Konto der Wiener Urlauber! Aber auch umgekehrt nimmt die Zahl der österreichischen Gäste in der Hauptstadt ständig zu. Dabei vermittelt die Statistik nur ein sehr ungenaues Bild, da sie lediglich die Nächtigungen in den Beherbergungsbetrieben erfaßt, während ein Großteil unserer Lands-

leute in Wien Verwandte oder Bekannte hat, bei denen man während eines Besuches in der Großstadt Aufnahme findet. Und dieser Besuch lohnt sich, wenn man ihn richtig gestaltet! Daß sich die Gäste aus den Bundesländern darauf verstehen, zeigt sich gelegentlich darin, daß sie um die Schätze in unseren Museen, Sammlungen und Galerien oft besser Bescheid wissen als die Wiener selbst. Sie machen auch viel reichlicher von dem ausgezeichneten und kostenlosen Informationsmaterial Gebrauch, das allen Gästen zur Verfügung steht und den Zugang zu den kulturellen Werten Wiens wirklich leichit-macht.

Man weiß, daß vielen gerade die Ferienmonate für einen Wienbesuch am besten gelegen wären. Da aber, so lautet ein altes Vorurteil, sei in der Bundeshauptstadt „nichts los“! Jedoch: Diese Ansicht hat ihre Berechtigung längst verloren, obwohl die Staatstheater auch in unserer Zeit des sommerlichen Massentourismus ihre Tore wie eh und je geschlossen halten.

Die Stadt Wien sorgt nämlich dafür, daß ihre Gäste auch im Juli und im August weder auf

Theater noch auf Konzerte verzichten müssen. Ja, es gibt sogar ein Opernprogramm, bestritten von der ausgezeichneten Wiener Kammeroper, in dem sehenswerten Rokokotheater des Schlosses Schönbrunn. Das Theater an der Wien bietet heuer Lehärs „Lustige Witwe“ als Sommeroperette sowie an Sonntagabenden Operettenkonzerte. Das berühmte Theater in der Josefstadt spielt den ganzen Sommer über, das Volkstheater bis zum 24. Juli.

Zum musikalischen Sommerprogramm der Bundeshauptstadt gehören schließlich die Arkadenkonzerte im Wiener Rathaus mit hervorragenden Orchestern, Dirigenten und Solisten, die stimmungsvollen Kammerkonzerte in Altwiener Palais, Orgelkonzerte im Ste-phansdom sowie eine Reihe frei zugänglicher volkstümlicher Konzerte in Parkanlagen. Darüber hinaus kann man sich im hochsommerlichen Wien mit seinen vielen Bädern und seiner herrlichen Umgebung auch richtig erholen, sogar dann, wenn es einmal ein paar Tage regnet: da entdeckt man dann die inneren Werte des weltberühmten Wiener Kaffeehauses und der Wiener Küche!

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