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Chemiefaser Lenzing Aktiengesellschaft

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Durch das österreichische Unternehmen der Chemiefaser Lenzing AG ist unser Land auf dem Gebiet des für die Textilindustrie vielseitig verwendbaren Rohstoffes der Vis- kosespinnfasem autark. Die auis Lenzinger Textilfasern erzeugten Waren sind aus dem praktischen Leben nicht wegzudenken, so wenig für die tägliche Gebrauchskleidung bis zum festlichen Abendkleid, als auch für Heimtextilien, Teppiche, Dekorations- und Möbelstoffe. Mischungen mit anderen Faserarten ergeben die Möglichkeit, Textilien herzustellen, deren Eigenschaften dem Verwendungszweck genau angepaßt sind.

Als das Werk vor rund 25 Jahren in Produktion ging, war es für die Mitversorgung eines größeren Wirtschaftsraumes gedacht. Seither ist es nicht nur gelungen, diese für die heimische Textilindustrie so entscheidend wichtige Rohstoffquelle für unser Land zu erhalten, sondern sie auch noch weiter auszubauen. Die Produktion wurde alljährlich gesteigert, die Zunahme betrug im letzten Jahr nahezu 10 Prozent auf zirka 56.700 Tonnen, und im Jubiläumsjahr 1964 erwarten wir unter Ausschöpfung aller Kapazitätsreserven einen neuen Produktionsrekord von fast 60.000 Tonnen Viskosespinnfasern. Mit dieser Produktionsleistung steht Österreich an 7. Stelle der viskosespinnfasererzeugenden Länder (ohne Ostblock) und bestreitet zirka 3 Prozent der Weltproduktion.

Derzeit beschäftigt die Chemiefaser Lenzing AG 500 Angestellte und 2000 Arbeiter. Der Jahresumsatz des Unternehmens beläuft sich auf etwa 900 Millionen Schilling, die Deviseneinnahmen betragen jährlich zirka 500 bis 600 Millionen Schilling. Bei einem Devisenselbstvenbrauch von nur ungefähr 35 Prozent verbleibt somit ein Großteil ausländischer Devisen unserem Land zur Verfügung. Zur Vervollständigung der Beurteilung dieser wirtschaftlich bedeutungsvollen Deviseneinnahmen muß ergänzend auch auf die Deviseneinsparungen verwiesen werden, die sich durch diese heimische Rohstoffquelle bei der Textilindustrie ergeben.

Wirtschaftlich bedeutungsvoll ist auch die Stellung Lenzings als Käufer von Rohstoffen und Vormaterialien: der Einkaufsumsatz, der zum größten Teil bei inländischen Lieferanten getätigt wird, beträgt jährlich über eine halbe Milliarde Schilling.

Alljährlich werden darüber hinaus bedeutende Investitionen, unter anderem für die Weiterführung der Automatisierung, getätigt. Außerordentliche Investitionen wurden für den Ausbau der Forschung und für deren Zusammenfassung in einem Neubau bereitge- stellt, die Investitionen werden in diesem Jahr damit insgesamt etwa 50 bis 60 Millionen Schilling betragen.

Trotz der angespannten Situation durch Kostensteigerung in einer großen Anzahl von Vorprodukten und der nur sehr zögernden Möglichkeit, diese in der Preisentwicklung unterzubringen, ist die finanzielle Lage des Unternehmens fundiert und gesund Reserven für künftige Großinvestitionen, um der modernen Entwicklung, wie sie heute für die chemische Industrie weltweit zu verzeichnen ist, folgen zu können, sind vorhanden.

Die wirtschaftlich wirkungsvollen Konnexe der Chemiefaser Lenzing AG erstrecken sich somit über jene mit ihren Kunden der Textil-

industrie, mit der sie auf das engste verbunden ist, hinaus, einerseits auf die gesamte Textilwirtschaft und auf den Handel, und anderseits auf die Maschinenindustrie und auf die Erzeuger der vielen Hilfs- und Rohstoffe. Auf die wirtschaftliche Entwicklung der unmittelbaren Umgebung hat das Unter nehmen seit seinem 25jährigen Bestehen einen deutlich merkbaren und befruchtenden Einfluß ausgeübt. Seine Position ist aber auch bemerkenswert für das Bundesland Oberösterreich und für die gesamtösterreichische Wirtschaft.

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