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Zum Konzil in kurzer Form

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KONZIL ALS PROZESS. Von Leo Walter mann. Verlag Bachem, Köln, 1966. 320 Seiten, S 183.50.'— DAS ZWEITE VATICANUM. Von David Andreas Seeber. Verlag Herder, 1966. (Herder-Bücherei 260/61) 413 Seiten. S 38.65. — DIE KIRCHE IN DER WELT VON HEUTE. — DEKRET ÜBER DAS LAIENAPOSTOLAT. Verlag Tyrolia, Innsbruck, 1966. (Kirche und Welt 15), 151 Seiten. S 19.-. - KLEINES KONZILSKOMPENDIUM. Von Karl Bahner. Herbert Vorgrimmler. Verlag Herder, Freiburg-Basel-Wien, 1966. (Herder Bücherei 270/71/72/73), 762 Seiten. S 73.25. - WAS SAGT DAS KONZIL ÜBER DIE KIRCHE? Von Thomas Kreider. Matthias-Grünewald-Verlag, 1966. 142 Seiten. S 70.30.

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KONZIL ALS PROZESS. Von Leo Walter mann. Verlag Bachem, Köln, 1966. 320 Seiten, S 183.50.'— DAS ZWEITE VATICANUM. Von David Andreas Seeber. Verlag Herder, 1966. (Herder-Bücherei 260/61) 413 Seiten. S 38.65. — DIE KIRCHE IN DER WELT VON HEUTE. — DEKRET ÜBER DAS LAIENAPOSTOLAT. Verlag Tyrolia, Innsbruck, 1966. (Kirche und Welt 15), 151 Seiten. S 19.-. - KLEINES KONZILSKOMPENDIUM. Von Karl Bahner. Herbert Vorgrimmler. Verlag Herder, Freiburg-Basel-Wien, 1966. (Herder Bücherei 270/71/72/73), 762 Seiten. S 73.25. - WAS SAGT DAS KONZIL ÜBER DIE KIRCHE? Von Thomas Kreider. Matthias-Grünewald-Verlag, 1966. 142 Seiten. S 70.30.

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Die Konzilsliteratur ist beinahe unübersehbar geworden. Nicht alles aber ist von gleicher Qualität. Von dieser großen Anzahl der Konzilsbücher sind hier einige zur Besprechung vorgelegt worden. Bei den das Konzil vorbereitenden römischen Zentralbehörden hat es sicher die Auffassung gegeben, daß das Konzil eine glänzende Versammlung von Jasagern sein werde, die die von den römischen Hoftheologen ausgearbeiteten Schemata freudig akklamieren würden. Diese Erwartungen sind aber nicht erfüllt worden. Im Gegenteil, das Konzil hat sich nicht als eine Versammlung von Jasagern erwiesen, sondern als eine vom Geist getriebene dynamische Gemeinschaft, die der Welt von heute etwas zu sagen hatte. Diesen dynamischen Verlauf des Konzils hat Wältermann mit seinem Buch „Konzil als Prozeß“, das zahlreiche Interviews mit den führenden Köpfen des Konzils wiedergibt, festgehalten.

Ein ähnliches, aber viel tiefer schürfendes Konzilsbuch legt der Chefredakteur der angesehenen Herder-Korrespondenz, David Andreas Seeber, vor. Es trägt den Untertitel „Konzil des Übergangs“. Dieser Untertitel ist ein Programm. Damit ist eindeutig gesagt, daß das Konzil nicht nur ein Prozeß war, der jetzt mit dem Ende des Konzils abgeschlossen ist, sondern daß das Konzil „einen Übergang in eine neue kirchliche Ära“ darstellt. Damit ist wohl eine sehr wichtige und bedeutsame Aussage gemacht. Die Zeit nach dem II. Vaticanum darf nicht eine zweite „Nachtridentinische Epoche“ werden, die sich darin erschöpft, die Konzilsdokumente zu kommentieren und anzuwenden. Das Konzil hat den statischen Kirchenbegriff überwunden und als kostbarste Erkenntnis eingebracht, daß die Kirche eine geschichtliche Größe ist, die die Aufgabe hat, je nach den Zeichen der Zeit das Evangelium ohne Abstriche immer wieder neu zu verkünden. Für unsere Zeit hat das II. Va/ticanum Richtlinien unseres Denkens und Handelns aufgezeigt. Es hat aber keineswegs alle Entscheidungen, die die Kirche der Zukunft fällen muß,vorweggenommen. Diese Erkenntnis klar und eindeutig herausgestellt zu haben, ist das große Verdienst See-bers.

Das Konzil kann nur fruchtbar werden, wenn vor allen Diskussionen und Debatten die Texte gelesen und durchmeditiert werden. Daher ist es sehr begrüßenswert, wenn möglichst viele Textausgaben erscheinen. Eine vorzügliche, mit ausgezeichneten Einleitungen und einem ausführlichen Register versehene Textausgabe haben Karl Rahner und sein Schüler Herbert Vorgrimmler unter dem Titel „Kleines Konzilskompendium“ herausgegeben. Für die Qualität dieser Ausgabe spricht schon die Tatsache, daß die erste Auflage in kürzester Zeit vergriffen war. Eine zweite Auflage liegt bereits wieder vor. Eine reine Textausgabe ohne Kommentar und Register von zwei für die Laien bedeutsamen Konzilstexten, „Die Kirche in der Welt von heute. — Dekret über das Laienapostolat“, hat der Tyrolia-Verlag in seiner Taschenbuchreihe „Kirche und Welt“ herausgebracht. Auch diese Teilausgabe der Konzilsdokumente wird dazu beitragen, daß möglichst viele die Konzilstexte kennenlernen.

Erst wenn man die' Konzilstexte gelesen hat, wird es sinnvoll sein, auch zu einem Kommentar zu greifen. Es wird verschiedene Arten von KoneilSkommentaren geben müssen, je nach dem Leserkreis, für den sie bestimmt sind. Unter dem Titel „Was sagt das Konzil über die Kirche?“ hat Thomas Kreider einen leichtverständlichen, für weite Kreise geschriebenen Kurzkommentar zur Kirchenkonstitution verfaßt, der die wesentlichen Leitgedanken dieser Konstitution in klarer Weise darlegt. Wer tiefer eindringen will, findet in den Fußnoten reichlich Literatur angegeben.

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