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Bilder im Herbst
Zum Gedächtnis Alfred K u b i n s, des jüngst Verstorbenen, zeigt die Galerie St. Stephan 64 Zeichnungen. Die . älteste „Verrufener Ort“, Feder, Kreide, Tusche entstand um 1910, die jüngste „Der achtzigste Geburtstag“, Feder wurde 1957 signiert. Die zwischen diesen beiden Daten angesiedelten kleinen Gestalten, und Visionen sind beredte Zeugen dieses großen, dieses unvergeßlichen Lebenswerkes der Phantastik und Skurrilität, des Traumhaften, Alptraumhaften, Gefiederten und Fau- nischen: der Angst unseres Jahrhunderts; der Angst schlechthin; des in unnahbare Zwischenreiche Entweichenden. Und der Zeichenkunst schlechthin.
Die neuerdings von allen, die etwas auf sich geben, entdeckte Graphik Marc Chagalls bis vor kurzem war es Toulouse-Lautrec zeigt in einem umfangreichen Angebot die rührige Galerie Willy Verkauf. Die farbigen Blätter stammen aus den Jahren 1950 bis 1959: Bekanntes ist darunter und weniger Bekanntes, Billiges um etwa zweihundert Schilling und besonders Preiswertes Signiertes und von eigener Hand Numeriertes um einige tausend Schilling. Eine Schöne, eine sehr zeitgemäße Ausstellung: Denn Chagall ist nicht nur „in Mode“
— seine Lithos gehören zum Schönsten, das man in den Galerien gegenwärtig zu sehen bekommt.
Konventionelle Aquarelle, begabte Oellandschaften und daneben wirklich beeindruckende, ernst zu nehmende Zeichnungen Figurinen, Typen, Skizzen, mit kundigem Strich hingeschriebene Milieuschilderungen von Trude Diener-Hill Inger waren in der Galerie W o 1 f r u m zu sehen.
Die Jüngste Vertreterin der - sehr zu Recht - immer noch faszinierenden surrealen Schule bei und um Ernst Puchs in der Millöckergasse Ist Elsa Olivia Urbach. Da überaus poetische, zarte pastellfarbene Visionsgestrüpp läßt Einfühlungsvermögen in die aufgelöst-gestaltete Naturwirklichkei erkennen. Wie selten ist das geworden.
Photos von Franz Hubmann in der Galerie W ü r t h 1 e : Die Magie der Geschwindigkeit großartige Reportagebilder eines Motorrad- und Kleinwagenrennens, Charakterporträts der ganz großen Persönlichkeiten der modernen Kunst Picasso, Braque, Jacques Villon, Weintrinker im Burgenland und — Kaffeetrinker im „Hawelka“ Gestalten, Milieu und Atmosphäre im letzten Wiener Künstlerkaffeehaus: welch sehenswerte Schaustellung des Alltags. Welch ein bemerkenswerter Künstler an der Kamera.
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