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Im kleinen Kreis
Mit einer liebenswürdigen Ausstellung, die sich „Pocket Pktures“ nennt, präsentiert sich die TCünstlergruppe „D e r Kreis“ zu den Wiener Festwochen in der Galerie Verkauf. Die „Taschen-Bilder“ sind Arbeiten seiner Mitglieder im Miniatur- und Kleinstformat, die den schmückenden Charakter, das Bijouartige und Kostbare betonen, in dem das Spielerische und Dekorative der modernen Kunst besser zur Geltung kommt als wenn es Wände mit dem subjektiven Getöse handwerklkh schlechter und leerer Manifeste überzieht, da große dekorative Begabungen zumindest ebenso selten sind wie künstlerische. In erster Linie sind die geistreichen Collagen von Arnulf Neuwirth, die Arbeiten von Ernst Paar und Kurt Moser zu nennen, die Dada und Romantik, Tachismus und Expressionismus vereinen. Für Eduard Bernhard. Greta Freist, Emst H ö f f i n g e r, Erich Katzmann, Peter Palffy, Elisabeth Stemberger, Hans Stockbauer und Josef Stoitzner bringt das kleine Format ein« wesentliche Verdichtung und Bereicherung in der Materie mit sich. Die Kleinplastiken lassen handwerkliche <Schagerl) oder formale (Kurz) Präzision vermissen. Eine lehrreiche und heitere Ausstellung.
Schwächer mutet die des „Neuen
Hagenbundee'im französischen Saal des Künstlerhauses an, wo es die Arbeiten schwer haben, 6ich gegen den übergroßen Raum zu behaupten. E s c h e r s Graphiken wirken stärker durch das Poetische als durch das Formale, Ferry Z o 11 e r bleibt dekorativ, der Gebrauchsgraphik nahe, die Holzschnitte von Herberth im Technischen befangen. Karl S u k o p p s Plastiken und Zeichnungen würden stärkere Durchformung vertragen, die Zeichnungen von Marie Louise Autzinger weniger ästhetische Unverbindlichkeit. Sympathisch wirken die aus landschaftlichen Anregungen erwachsenen „Kompositionen“ (die sie nicht sind) von Merete Hansa durch ihre schüchterne Sensibilität, aber bei ihr wie den anderen vermißt man das Vorhandensein künstlerischer Vorstellung, lebendiger Überzeugungskraft.
Die 62 Karikaturen von Bernhard L e i t n e r im Souterrain des Musikhauses Y\ sind Melomanen und Mimen gewidmet, Dirigenten, Musikern und Schauspielern, deren körperliche oder phy-siognomische Agilität den jungen Architekturstudenten zur liebenswürdigen Glossierung durch die Zeichenfelder verlockte. Treffsicher und „sprechend ähnlich“, sind sie der Beweis für die Fähigkeit Leitners, die groteskeren Züge interpretierender Zeitgenossen in der Verwendung verschiedener, sich für die Darstellung des Wesens anbietender Stilarten darzustellen. Die Kraft seiner Charakterisierung ist vorderhand noch stärker als die der graphischen Durchführung, aber auf dem besten Weg, sich die geeigneten Mittel zu erarbeiten. (Der junge Innsbrucker Graphiker hat viele dieser Karikaturen in der „Furche“ zum erstenmal veröffentlicht.)
Der Initiative des Unterrichtsministeriums ist eine Ausstellung: „Meiste r-werke koreanischer Kunst“ im Völkerkundemüseum zu danken, die ih ihrer Art so einmalig und kostbar ist wie die Ausstellung europäischer Kunst um 1400 im Kunsthistorischen Museum, da sie uns die Gelegenheit bietet, sonst unzugängliche Schätze asiatischer Kunst in erlesensten Beispielen zu sehen. Ihrer Bedeutung entsprechend, soll sie auf einer Sonderseite noch ausführlich gewürdigt werden.
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