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Guter Wille ist zu wenig

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Theater der Tribüne: Pestbazillen und guter Wille sind zuwenig, und drei Akte mit seelischen Konflikten eines Bakteriologen zwischen den Ideologien von Ost und West ergeben noch kein Problemstück. Auch dann nicht, wenn in wohlgeformten Sätzen von Leitartikellänge gegen die kriegswirtschaftliche Bakterienforschung protestiert wird, die zu verabscheuen uns der wohlmeinende Autor Herbert W e i n e r nahelegt (als ob einer von uns dafür wäre). Schon gar nicht, wenn sein Stück „Zwischen den. Fronten“ seine szenarische Spannung u einem Gutteil aus den Problemen einer vernachlässigten Forschersgattin bezieht. Am allerwenigsten aber, wenn wir es hinnehmen müssen, daß sich der Forscher vor Beginn des Stückes einem Erpresser ausgeliefert hat, damit das Stück überhaupt stattfinden kann und damit Mord und Selbstmord am Schluß als „letzter Ausweg“ plausibel werden. Es spielen: Emil F e 1 d m a r, Lydia Weininger, Michael Tellering, Annv Arden. Regie: Emil Feldman Bühnenbild: Josef Brunn. R e,n a i s s an c e t h e.at er : Ein unbeholfener So m m ej n I ch t st j j u m“ und der gute Wille. Kinder mit den Rüpelszenen zu unterhalten, sind zu-

wenig, um ein „Theater der Jugend“ zu rechtfertigen. Da sind zwar Schauspieler von großen Bühnen — Friedrich Palkowitz, Günther Bauer, Christi Erber, Dietlindt Haug, Jürgen Müller —, sie tun ihr Bestes, einige sogar recht Gutes; da sind noch ein paar akzeptable andere — Franz Mösmer, Toni Kern, Anneliese Tausz, Ottokar Heydusek, Fritz Hönigschmid, Fred Cisar —, allein, was nützt es: um sie herum ist ein naives Spielchen, und in der Szene mit dem Esel ist die Begeisterung fast so groß wie in einem guten, ordentlichen Kasperl-theater. Regie: Hans Niederführ, Bühnenbild: Lilly Schott.

„Experiment“, kleine Bühne am Liechten-werd: Ein abgewandeltes Komödchen, frei nach Plautus (nicht wiederzuerkennen), und der gute Wille netter Leute, in ihrer Freizeit auf den Brettern ihren Mann zu stehen, sind zuwenig, um mehr hervorzubringen als ein Laienspielchen, das uns nötigt, beide Augen zuzudrücken und ohne hämischen Unterton zu berichten, daß das Stück „Ein Spiel um nichts“ heißt. Es agieren mit reinem Herzen Gertie Schmiedl. Peter, Asseni Georg r-T/enkwStZp.

Hubert Fleischmann, Günther Walz. , „ , ,

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