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Kleine Musikbücher

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HEILIGENSTÄDTER TESTAMENT. Von Ludwig van Beethoven. Verlag Ludwig Döblinger (B. Herzmansky) K. G., Wien-Wiesbaden. 32 Seiten.

Das bekannte Dokument vom 6. Oktober 1802 wurde von Hedwig M. von Asow herausgegeben und mit einer ausführlichen Entstehungsgeschichte, Kommentierung und Schilderung des Schicksals dieser einzigartigen Bekenntnisschrift versehen. Als Doppelbogen, gefaltet, liegt dem Büchlein eine gelungene Faksimile-Wiedergabe bei, die wohl kein Musikfreund ohne Ergriffenheit betrachten und lesen wird.

SCHUBERT IN SELBSTZEUGNISSEN UND DOKUMENTEN. Dargestellt von Marcel Schneider. Rowohlts Monographien. 173 Seiten.

Diese Reihe reich illustrierter Taschenbücher wurde nach einer französischen Serie gestaltet. Ob man den Text und die Bilder in Bausch und Bogen übernommen oder den Bedürfnissen des deutschen Leserpublikums angepaßt hat, ist nicht angegeben. Es sind bereits zahlreiche Bändchen dieser unterhaltsamen Reihe erschienen, und man darf diejenigen, die von französischen Künstlern handeln (über die in anderem Zusammenhang referiert ‘werden soll, zum Beispiel Flaubert, Zola u. a.) dankbar begrüßen. Aber dieser Text über Schubert ist ein wenig parfümiert geraten und hält im Detail strenger Kritik nicht stand. Ebensowenig wie einige Bilder. Das auf Seite 77 als „Anonymes Porträt” bezeichnete zum Beispiel, ist unschwer als Ausschnitt des bekannten Oelbildes „Schubert” von Gustav Klimt zu erkennen, das man in der Klimt-Monographie von Emil Pirchan (S. 44) nachschlagen kann. Und auf der Reproduktion des Bildes von Kupelwieser „Ausflug der Schubertianer im Jahre 1820” fehlt — ausgerechnet — Schubert, von dem man gerade noch eine Hand sieht, usw.

MAURICE RAVEL IN SELBSTZEUGNISSEN UND DOKUMENTEN. Dargestellt von Vladimir Jankelewitsch. Rowohlts Monographien. 167 Seiten.

Daran kann man seine Freude haben: an den vielen, hierzulande wenig oder völlig unbekannten Photos, an den geistvollen Analysen des Autors, an seinen Randbemerkungen zur Kultur der Zeit, seinen feinen, manchmal vielleicht gewagten Deutungen und psychologischen Aperęuš. Auf das maßgebliche d e u t s c h e Ravel-Buch freilich warten wir immer noch. Aber — es wird bereits daran gearbeitet..,

ERMANNO WOLF-FERRARI. Von Alexandra Carola Grisson. Amaithea-Verlag, Zürich-Leipzig- Wien. 166 Seiten.

Das mit 22 Bildern, einem Brieffaksimile und vier .Seiten Partitur ausgestattete schmucke Büchlein präsentiert sich als Neuauflage der erstmalig im Jahre 1941 erschienenen Monographie. Es ist in enger Zusammenarbeit mit dem Autor geschrieben — und es ist das Buch einer Frau. Man wird im Plauderton über den von seiner Biographin über alles verehrten Meister unterrichtet, über sein Leben, seine Freuden und Leiden — und auch ein wenig über sein Werk. Berühmte Dichter und Musiker haben der Autorin bestätigt, wie gut sie ihre Sache gemacht hat, und auch der Komponist war mit ihr sehr zufrieden. Auch das erfährt der Leser — der seinerseits nicht allzu kritisch sein darf und sich vor allem mit der blumigen, überschwenglichen Sprache der Autorin abzufinden hat. Als erste, unverbindliche Information über den schätzenswerten Komponisten von rund einem Dutzend Bühnenwerken gut zu gebrauchen.

GUSTAV MAHLER. IM EIGENEN WORT - IM WORT DER FREUNDE. Mit Photos und Zeittafeln. Im Verlag der Arche, Zürich. 95 Seiten.

Das elegante quadratische Leinenbändchen enthält Briefe, Gespräche, Kritiken, Auszüge aus Erinnerungen usw. und wurde von Willi Reich zusammengestellt. Es ist wohl in erster Linie als Geschenkbüchlein gedacht, in dem zu blättern Freude macht und das man’gfefär aüch’ iri”die Hand- Jüpgep’iMen- schen legen mag, denen man auf Ausführlicheres, Gründlicheres über Mahler, vor allem aber auf sein Werk Lust machen möchte. Das einzig Systematische daran ist eine Zeittafel auf zwei Seiten am Schluß des Bändchens. Etwa ein Dutzend Photos und Karikaturen sowie Handschriftproben und zwei Partiturskizzen dienen der Veranschaulichung des bedeutenden, etwas zu leicht genommenen Gegenstandes, ,

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