Von Elfen und Engeln
Nach über fünfzig Jahren wagt sich die Staatsoper wieder an Brittens „A Midsummer Night’s Dream“, das Museumsquartier präsentierte Eötvös’ „Angels in America“.
Nach über fünfzig Jahren wagt sich die Staatsoper wieder an Brittens „A Midsummer Night’s Dream“, das Museumsquartier präsentierte Eötvös’ „Angels in America“.
Herbert von Karajan wird gerne als Lordsiegelbewahrer des klassischen und romantischen Repertoires gesehen. Tatsächlich standen unter seiner Ägide in Salzburg mehr zeitgenössische Werke auf dem Programm als unter der mancher seiner Nachfolger. Auch während seiner Staatsoperndirektion zeigte er wiederholt Interesse für die musikalische Gegenwart. 1962, nur zwei Jahre nach der Uraufführung in Aldeburgh, kam es zur österreichischen Erstaufführung von Brittens „A Midsummer Night’s Dream“ (damals auf Deutsch). Zugleich die erste Britten-Oper, die am Haus am Ring gezeigt wurde, und zwar fünfzehnmal innerhalb von zwei Saisonen. Dann verschwand diese von Heinrich Hollreiser dirigierte und von Werner Düggelin im Bühnenbild von Günther Schneider-Siemssen inszenierte Produktion.
Nach über einem halben Jahrhundert wagt man sich erneut an „A Midsummer Night’s Dream“, diesmal im englischen Original. Wegen seiner kammermusikalischen Struktur ließe sich dieser Britten mit der Strauss’schen „Ariadne“ vergleichen, sagte die Dirigentin, Simone Young, in einem Interview. Und genau aus diesem Geiste hat sie diese subtile Musik, die zudem mit Puccini, in manchen Momenten selbst mit der Zweiten Wiener Schule kokettiert, auch an der Spitze des klein besetzten, ideal auf seine Aufgabe vorbereiteten Staatsopernorchesters souverän präsentiert.
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