Der Anfang der Neu-Erfindung
Vergangenen Freitag fand die von Musik und Tanz bestimmte Eröffnung der Wiener Festwochen erstmals seit Beginn der Pandemie wieder vor Publikum statt. Das umfangreiche Programm des traditionsreichen Kunstfestivals deutet dieses Jahr in die Zukunft.
Vergangenen Freitag fand die von Musik und Tanz bestimmte Eröffnung der Wiener Festwochen erstmals seit Beginn der Pandemie wieder vor Publikum statt. Das umfangreiche Programm des traditionsreichen Kunstfestivals deutet dieses Jahr in die Zukunft.
Am vergangenen Freitag starteten die Wiener Festwochen in ihre Ausgabe 2022. Nach zwei Jahren pandemiebedingten Pausierens ist man zu einer scheinbar unverrückbaren Tradition zurückgekehrt und hat Wiens wichtigstes Theaterfestival mit der unvermeidlichen Eröffnungsparty vor zehntausenden Zuschauer(inne)n am Rathausplatz eröffnet. Der Autor und Regisseur David Schalko, der für viele eher überraschend mit der Gestaltung betraut wurde, hat den Spagat zwischen hochkultureller Darbietung und niederschwellig anschlussfähigem Event erstaunlich gut gemeistert. So war die durch Musik und Tanz bestimmte Eröffnung der Wiener Festwochen 2022 nicht nur feierlich, sondern auch bunt, was ganz buchstäblich auf die großartigen, vom Label „Hand mit Auge“ verantworteten, futuristisch anmutenden 3D-Projektionen auf der Fassade des Wiener Rathauses zutraf, und auch von ernsthaftem Pathos getragen, das sich ganz an das von Schalko ausgelobte Motto „Last Night on Earth“ anschmiegte. Der thematische Leitsatz, der eher an eine dystopische Phantasie gemahnte als an eine überschwängliche Wiedergeburtsfreude, dem jedoch, erschreckend genug, mehr zeitgenössisches Daseinsgefühl innewohnt, als uns lieb sein kann, konnte die überschwängliche Freude des endlich wieder zahlreich erscheinen könnenden Publikums aber kaum schmälern.
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