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Allen Frauen gleiche Chancen
In Kürze wird sich Generalintendant Oberhammer auch noch mit den ÖAAB-Frauen befassen müssen. Diese fordern vom ORF tagsüber ein spezielles Bildungsprogramm für jene Frauen, die wegen der Kindererziehung ihren Beruf unterbrechen. Hat das Frauenreferat des ÖAAB nicht genug mit den Problemen zu tun, die außer Haus erwerbstätige Frauen zu lösen haben?
Der Einsatz für die Hausfrau ist nur konsequent Er entspricht dem Leitbild von der selbständigen, selbstbewußten Frau, die in der Gesellschaft Verantwortung übernehmen soll, gleichgültig, ob sie diese Verantwortung in der Familie oder in einem Beruf trägt. Es wäre ein Fehler, nur die außerhäuslich erwerbstätige Frau als emanzipiert anzusehen In ihrer freien Entscheidung, sich ausschließlich auf die Kindererziehung zu konzentrieren darf die Frau durch finanzielle Erwägungen nicht blockiert werden. Deshalb plädieren die ÖVP-Frauen für eine Verlängerung der bezahlten Karenzzeit auf drei Jahre und für die Anrechnung dieser Zeiten auf die Pension
Aber: Sehr viele Frauen gehen aus Freude und Interesse am Beruf außer Haus arbeiten und kaum mehr als jede zehnte führt als Grund für die außerhäusliche Berufstätigkeit an, daß das Einkommen des Gatten zum Familienunterhalt nicht ausreicht Von den im Haushalt tätigen Frauen gibt jede zweite an, nur wegen der Betreuung der Kinder keinem Beruf außer Haus nachzugehen Diesem Bedürfnis vieler Frauen nach einer außerhäuslichen Tätigkeit sollte ein verstärktes Angebot an TeilZeitbeschäftigungen Rechnung tragen. Für die Angestellten in der Privatwirtschaft konnte diese bereits gesetzlich geregelt werden, Bundesbediensteten ist diese Möglichkeit immer noch versagt.
Die angespannte Arbeitsmarktsituation bringt es mit sich, daß sich die Frauen im ÖAAB vorrangig mit der Umschulung und Wiedereingliederung der Frauen ins Berufsleben auseinandersetzten. Eine Untersuchung aus dem Vorjahr hat ergeben, daß der Anteil der aus Mitteln der Arbeitsmarktförderung geschulten Frauen seit 1973/1974 rückläufig ist. Die Bereiche, für die Frauen in erster Linie ausgebildet sind und beschäftigt werden, sind von der Arbeitslosigkeit am stärksten betroffen.
Was hat die ÖAAB-Bundesfrau-enkonferenz vom vorigen Wochenende noch ergeben? Maria Fuchs, die Vorsitzende des Frauenreferates, scheut sich beinahe, darüber zu sprechen So vieles, das eigentlich selbstverständlich sein sollte, muß immer wieder gefordert und diskutiert werden. In jeder Besprechung entstehen die härtesten Debatten dann, wenn die außerhäusliche Berufstätigkeit von Müttern aufgeworfen wird. Dann ist der Gesprächsstoff für mindestens zwei Stunden gesichert Man darf eben nicht locker lassen, meint Maria Fuchs. Die Frauen aller Parteien haben so viele gemeinsame Probleme. In ihrem Interesse, im Interesse der Familie und der Kinder müßte doch in den wesentlichen Punkten eine Einigung zu erzielen sein.
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