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Bewegung für eine bessere Welt

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Die „Bewegung für eine bessere Welt", gegründet von Pater Lom-bardi SJ, feiert heuer ihr 30j ähriges Bestandsjubiläum. Sie tut das in ziemlicher Stille, doch verdient sie etwas Aufmerksamkeit. Die „Lombardi-Bewegung" versucht nämlich das zu gewinnen, was in unserer zunehmend materialistisch ausgerichteten Welt verloren zu gehen droht: den Dialog, die Sprache der Liebe.

„Das ist der Traum dieses Hauses, daß Sie und alle Menschen hier zusammentreffen, um in der Sprache der Liebe miteinander zu sprechen, neu froh zu werden, um einander zu verstehen, um die Liebe zu leben und so eine bessere Welt aufzubauen!" Mit diesen Worten umriß der im Dezember 1979 verstorbene Gründer der Bewegung sein großes Lebensziel, für dessen Verwirklichung nun schon eine über 400 Mitglieder umfassende Promotorengruppe in 58 Ländern der Welt arbeitet.

Die Bewegung versteht sich als „Motorquot; einer erneuerten, lebendigen katholischen Kirche, wie es etwa auch Cursillo, Focolare oder die charismatische Erneuerungsbewegung tun. Die Idee kam Pater Lombardi auf seinen „Kreuzzügen der Liebe" nach dem Zweiten Weltkrieg, wo er 100.000, 200.000, in Mailand, Neapel und Rom sogar 300.000 Menschen inmitten der Ruinen des Krieges um sich zu versammeln wußte.

Die Idee kristallisierte sich zur „Bewegungquot;. Papst Pius XII. richtete am 10. Februar 1952 eine Rundfunkbotschaft an die Gläubigen Roms, was den „offiziellen" Beginn der „Bewegung für eine bessere Welt" darstellt, aber nur ein Datum in einem bereits erfolgten Aufbruch ist.

Sie will einen Vorschlag von christlicher Seite anbieten, bestehende Probleme der Gesellschaft und der Gesellschaftsordnung einer Lösung zuzuführen. Pater Lombardi dazu: „Die Gemeinschaft ohne Gott ist durch die Gemeinschaft mit Gott zu ersetzen. Unsere Religion ist in hohem Maße auf Gemeinschaft angelegt, daß es ihr Kennzeichen ist, diezwischenmenschlichen Beziehungen vorbildlich zu regeln."

Den ersten Schritt zu tun, „Dialog" zu finden und zu führen, ist auch ein Hauptanliegen der einwöchigen Glaubenskurse in Roc-ca di Papa. In diesem Ort unweit Roms, am Fuße der Albanerberge hoch über dem Albanersee und direkt gegenüber der päpstlichen Sommerresidenz Castelgandolfo gelegen, findet sich das „Centro", in dem sich das Kursleben abspielt. Uber 20.000 Österreicher haben hier schon die Bewegung kennengelernt und ihre Ideen heimgetragen.

Das ist auch das wesentliche Ziel der „Bewegungquot;: Aktivierung der Laien, Schaffung von Querverbindungen zwischen allen Berufsschichten und Generationen — heute in einem meines Erachtens erschreckendem Maße verlorengegangen — und spiri-

tuelle Schulung der Pfarrgemeinderäte. Pater Wolfgang Heiß, der Leiter der österreichischen Lombardi-Bewegung mit Sitz in Salzburg, faßt dies so zusammen: „Eine bessere Kirche für eine bessere Welt."

Daß das Salzburger Lombardi-Zentrum „ansteckendequot; Wirkung hat, zeigt besonders die enge Verbindung, die die Katholische Studierende Jugend in Salzburg zu ihm hat. Alljährlich wird gemeinsam ein Jugendfest in Rocca di Papa veranstaltet, zu dem jeweils 200 junge Menschen kommen. In der Katholischen Jugend Salzburg haben sich auch 17 vom „Rocca-Geist" bewegte Basisgruppen gebildet, in denen neben Kurzmeditationen und Bibelgesprächen auch gesellschaftspolitische Fragen angeschnitten werden.

Gegenwärtig ist man dabei, polnischen Flüchtlingen in Österreich zu helfen. Fazit (für mich): Werte sind gesucht, gerade in unserer wertnivellierenden Konsumgesellschaft und gerade bei der in sie hineinwachsenden — und vielleicht etwas nachdenkenden - Jugend.

Die „Bewegung für eine bessere Welt", gegründet von Pater Lom-bardi SJ, feiert heuer ihr 30j ähriges Bestandsjubiläum. Sie tut das in ziemlicher Stille, doch verdient sie etwas Aufmerksamkeit. Die „Lombardi-Bewegung" versucht nämlich das zu gewinnen, was in unserer zunehmend materialistisch ausgerichteten Welt verloren zu gehen droht: den Dialog, die Sprache der Liebe.

„Das ist der Traum dieses Hauses, daß Sie und alle Menschen hier zusammentreffen, um in der Sprache der Liebe miteinander zu sprechen, neu froh zu werden, um einander zu verstehen, um die Liebe zu leben und so eine bessere Welt aufzubauen!" Mit diesen Worten umriß der im Dezember 1979 verstorbene Gründer der Bewegung sein großes Lebensziel, für dessen Verwirklichung nun schon eine über 400 Mitglieder umfassende Promotorengruppe in 58 Ländern der Welt arbeitet.

Die Bewegung versteht sich als „Motor" einer erneuerten, lebendigen katholischen Kirche, wie es etwa auch Cursillo, Focolare oder die charismatische Erneuerungsbewegung tun. Die Idee kam Pater Lombardi auf seinen „Kreuzzügen der Liebe" nach dem Zwei-

ten Weltkrieg, wo er 100.000, 200.000, in Mailand, Neapel und Rom sogar 300.000 Menschen inmitten der Ruinen des Krieges um sich zu versammeln wußte.

Die Idee kristallisierte sich zur „Bewegung". Papst Pius XII. richtete am 10. Februar 1952 eine Rundfunkbotschaft an die Gläubigen Roms, was den „offiziellen" Beginn der „Bewegung für eine bessere Welt" darstellt, aber nur ein Datum in einem bereits erfolgten Aufbruch ist.

Sie will einen Vorschlag von christlicher Seite anbieten, bestehende Probleme der Gesellschaft und der Gesellschaftsordnung einer Lösung zuzuführen. Pater Lombardi dazu: „Die Gemeinschaft ohne Gott ist durch die Gemeinschaft mit Gott zu ersetzen. Unsere Religion ist in hohem Maße auf Gemeinschaft angelegt, daß es ihr Kennzeichen ist, die

zwischenmenschlichen Beziehungen vorbildlich zu regeln."

Den ersten Schritt zu tun, „Dialog" zu finden und zu führen, ist auch ein Hauptanliegen der einwöchigen Glaubenskurse in Roc-ca di Papa. In diesem Ort unweit Roms, am Fuße der Albanerberge hoch über dem Albanersee und direkt gegenüber der päpstlichen Sommerresidenz Castelgandolfo gelegen, findet sich das „Centro", in dem sich das Kursleben abspielt. Uber 20.000 Österreicher haben hier schon die Bewegung kennengelernt und ihre Ideen heimgetragen.

Das ist auch das wesentliche Ziel der „Bewegung": Aktivierung der Laien, Schaffung von Querverbindungen zwischen allen Berufsschichten und Generationen — heute in einem meines Erachtens erschreckendem Maße verlorengegangen — und spirituelle Schulung der Pfarrgemeinderäte. Pater Wolfgang Heiß, der Leiter der österreichischen Lombardi-Bewegung mit Sitz in Salzburg, faßt dies so zusammen: „Eine bessere Kirche für eine bessere Welt."

Daß das Salzburger Lombardi-Zentrum „ansteckende" Wirkung hat, zeigt besonders die enge Verbindung, die die Katholische Studierende Jugend in Salzburg zu ihm hat. Alljährlich wird gemeinsam ein Jugendfest in Rocca di Papa veranstaltet, zu dem jeweils 200 junge Menschen kommen. In der Katholischen Jugend Salzburg haben sich auch 17 vom „Rocca-Geist" bewegte Basisgruppen gebildet, in denen neben Kurzmeditationen und Bibelgesprächen auch gesellschaftspolitische Fragen angeschnitten werden.

Gegenwärtig ist man dabei, polnischen Flüchtlingen in Österreich zu helfen. Fazit (für mich): Werte sind gesucht, gerade in unserer wertnivellierenden Konsumgesellschaft und gerade bei der in sie hineinwachsenden — und vielleicht etwas nachdenkenden - Jugend.

Der Autor ist Student von Jus, Politikwissenschaft und Publizistik an der Universität Salzburg.

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