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Chronique symphonique

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Im Mittelpunkt des 4. Abonnementkonzertes der Wiener Philharmoniker stand Theodor Bergers einsätzige symphonische Dichtung, die auch unter dem Titel „Ballade“ bekanntgeworden ist - Der Deutung des Komponisten zufolge'-ist sie als „tönendes Gleichnis des Zeitgesichts, als Niederschlag des Tätigkeitslärms“ zu vertehen. Und in der Tat ist dieses auf weite Strecken dröhnend laute Stück mit seinem dichten Blechbläser-Fanfarengeflecht, seinen Trommelwirbeln, lärmenden Röhrenglocken und- stampfenden Rhythmen sehr „zeitnah“. — Noch aktueller war es 1940, als es geschrieben wurde. Deutschland befand sich in einem Angriffskrieg, aber eine solche emotionelle, disso-nannte Musik, in der sogar die Can-tilenen tragisch klingen, mußte damals als „entartet“ gelten. Trotzdem hat Wilhelm Furtwängler es 1941 auf das Programm seiner Konzerte gesetzt — ebenso wie fünf Jahre vorher die dreiteilige Symphonie aus Hindemiths Oper „Mathis der Maler“, die erst 1938 in Zürich uraufgeführt werden konnte. — Die Philharmoniker unter der Leitung des vorzüglichen Bernard Haitink spielten diese Musik mit aller gebotenen Härte. — In der einleitenden Symphonie in D-Dur Nr. 86 von Joseph. Haydn wie in der das Konzert beschließenden „Pastorale“ von Beethoven konnten sie allen Schönklang entfalten...

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