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Sommerkonzerte

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Das zwölfte Arkadenkonzert leitete der junge, talentierte Dirigent des in Toronto beheimateten „Philharmonie Orchestra“, Hans Bauer. In Tschaikowskys „Sechster“ ließ seine Interpretation alle Leidenschaften, Freuden und Schmerzen miterleben, die der Komponist in diese seine „Lebenssymphonie“ hineingelegt hat. Aber auch an die schwierige Aufgabe, sich mit Mozarts „Jupiter-Symphonie“ auseinanderzusetzen, durfte sich der Künstler heranwagen, wobei — als besonderes Positivum der Wiedergabe — der große Fugensatz des Finales trotz aller herausgearbeiteten Steigerungen nicht an Durchsichtigkeit verlor. Mit einer „Overtura semiseria“ stellte sich ein älterer, zeitgenössischer Komponist, Jena Takacs, ein. Das wohl geschickt instrumentierte, teils eine heitere, teils eine ernstere Struktur zeigende Stück ist eine schwächere Arbeit des durch seine „Passacaglia für Orchester“ und ein Ballett bekannt gewordenen Komponisten und lohnt nur schwach die ihm zuteil gewordene gute Aufführung. Zaghafter Applaus. Dagegen wurden die Tonkünstler und der Dirigent bei Tschaikowsky und Mozart lebhaft akklamiert.

In seinem Sonatenabend im Schön-brunner Galeriesaal hat sich Manfred Gerhalter, der Konzertmeister der Tonkünstler, als guter Kammermusiker gezeigt. Im musikalischen Zwiegespräch mit seiner vortrefflichen Klavierpartnerin Verena Pfenninger gelang ihm eine stilvolle Interpretation von Mozarts E-Moll-Sonate (KV 304), noch besser geriet Beethovens G-Dur-Sonate, die im Menuettsatz eine herrliche Gesangsszene hören läßt. Zum Einspielen wartete der Künstler mit einem reizenden, Barockluft atmenden „Alle-gro“ Pierre Fioccos auf. Stürmisch verlangte Zugaben.

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