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Die Sechs und die Sieben

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Die Europäische Gemeinschaft wird dieser Tage um drei Mitglieder größer - die „Europäische Freihandelsassoziation” EFTA schrumpft weiter zusammen, gerade 35 Jahre nach ihrer Gründung. Am 4. Jänner 1960 unterzeichneten die Vertreter Dänemarks, Großbritanniens, Norwegens, Österreichs, Portugals, Schwedens und der Schweiz die Assoziationsurkunde, nachdem zwei Jahre vorher die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) von Deutschland, Frankreich, Italien und den Benelux-Staaten gebildet worden war. Der Sechsergemeinschaft stand nun eine Siebener-Gemeinschaft gegenüber. Finnland trat 1961 bei, womit die EFTA zur „Finefta” wurde; 1970 kam auch Island nach.

Beiden Gemeinschaften war der Wille gemeinsam, den Freihandel zu entwickeln, Vollbeschäftigung und einen besseren Lebensstandard der Bevölkerung zu erreichen. Bei der EFTA lief dies langsamer als bei der EWG, die 1968 eine Zollunion mit gemeinsamen Außenzöllen verwirklichte.

Dann aber begann bereits der Prozeß des Übergangs von der EWG zur EFTA: 1972 traten Großbritannien, Irland und Dänemark zur EWG über - Norwegens Regierung wollte ebenfalls, aber die Bevölkerung sagte (das erste Mal) Nein. Dann kamen Spanien und Portugal zur EWG - auch Portugal trat damit aus der EFTA aus. Und nun schließen sich Osterreich, Schweden und Finnland der größeren Gemeinschaft an - sie mußten lange genug auf den Argwohn der Sowjets Rücksicht nehmen.

So bleibt nun in der EFTA noch die Schweiz übrig, deren Bevölkerung schon zum Europäischen Wirtschaftsraum nicht beitreten wollte, dann Norwegen, wo die Volksabstimmung zum zweiten Mal negativ ausging, und Island, das nun wohl die Liquidation der restlichen EFTA-In-stitutionen wird abwickeln müssen.

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