Gesichter des Zusammenhalts
DISKURSElementarpädagogin im Porträt: "Die Eltern wollen mit uns streiken"
Geringer Lohn, Personalmangel und kaum Zeit für ihre Aufgaben erschweren Anna-Carola Swoboda das Berufsleben. Doch sie kämpft dagegen. Porträt einer Elementarpädagogin aus Leidenschaft.
Geringer Lohn, Personalmangel und kaum Zeit für ihre Aufgaben erschweren Anna-Carola Swoboda das Berufsleben. Doch sie kämpft dagegen. Porträt einer Elementarpädagogin aus Leidenschaft.
Da steht man in der Tür zum Gruppenraum im Kindergarten und staunt. Wie ist das möglich? Fast zwanzig Kinder zwischen zwei und sechs Jahren tummeln sich darin, und alles, was man hört, ist gedämpftes Plaudern, hin und wieder helles Kinderlachen und das leise Quietschen eines Puppenkinderwagens, den eine Zweijährige bedächtig durch den Raum schiebt.
In aller Ruhe belegen ein paar Buben im Jausenbereich ihre Brotscheiben mit Käse und Gurken. Eine Gruppe Mädchen malt konzentriert am Basteltisch. Auf dem grünen Teppichboden stecken Kinder Holzschienen ineinander. Und mitten im Schienennetz sitzt Anna-Carola Swoboda, schulterlange braune Haare, in Jeans und T-Shirt, um den Hals einen buntgestreiften Schal mit Fransen. In ihren Händen hält sie je ein Schienenteil. „Schau, so kannst du das zusammenstecken!“, sagt die 42-Jährige zu einem der Kinder, und ihre mit bunten Perlen bestückten Ohrringe pendeln hin und her, als sie die Schienen auf den Boden legt.
Hauptansprechperson für Eltern
Seit vier Jahren ist Anna-Carola Swoboda die gruppenführende Pädagogin in der „Sonnengruppe“ im Kindergarten St. Josef im 14. Wiener Gemeindebezirk, einer Einrichtung, die zur St. Nikolausstiftung der Erzdiözese Wien gehört. Zusammen mit der Gruppenassistentin betreut sie zwanzig Kinder. An diesem Dienstagmorgen ist sie seit sieben Uhr im Dienst. Swoboda hat den Raum vorbereitet, mit ihrer Assistentin den Tag besprochen und die ankommenden Kinder begrüßt.
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