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Klassische Musik, in Kärnten komponiert -und eine vielversprechende Uraufführung: Ausblick auf das Festival "Wörthersee Classics"

In Kärnten geborene Tonschöpfer waren immer schon rar. Hingegen ist die Zahl jener, die sich durch die prächtige Szenerie des Landes und des Wörthersees zu Kompositionen inspirieren ließen, nicht gerade klein. Jeden Sommer haben sie sich hier niedergelassen, um Unvergessliches und Wunderbares zu schreiben. Und sie hießen immerhin Johannes Brahms, Gustav Mahler, Alban Berg, Hugo Wolf und Anton von Webern.

Vor drei Jahren entstand daraus die Idee, im Rahmen eines Festivals Werke dieser "Wörtherseekomponisten" aufzuführen: "Wörthersee Classics" war geboren. Nun geht man bereits in die dritte Saison und ist dem ursprünglichen Konzept treu geblieben: Vom 18. bis 23.Juni wird, wie in den Jahren davor, jedem der großen Meister je ein Tag der Festspiele gewidmet sein. Und immer wird eine Symphonie von Gustav Mahler (diesmal die sechste) aufgeführt, und zwar eine, die er hier in Maiernigg am See in seinem Komponierhäuschen geschrieben hat.

Das diesjährige Highlight, das Konzert der Wiener Philharmoniker mit Stardirigent Riccardo Muti ist schon seit Monaten restlos ausverkauft. Aber auch sonst kann sich das Programm mit zwei Auftritten des rumänischen Orchesters "The George Enescu Philharmonic", dem Kammerensemble der "Europa Symphony" und anderen bedeutenden Künstlern durchaus sehen lassen.

"Es ist uns aber auch wichtig, alle Jahre eine Uraufführung herauszubringen," nennt Alexei Kornienko, der künstlerische Leiter der "Wörthersee Classics" die zweite wesentliche programmatische Säule. Und diese wurde heuer dem Kärntner Komponisten Alfred Stingl als Auftragswerk des Festivals anvertraut.

Wie Granit sagt der, klingt diese Sprache von Friedrich Nietzsche aus dem "Zarathustra", die ihn zur Komposition und zum Titel des Werkes "Das Lied von Hohen Bergen - aus dem Tagebuch eines Granitgängers" animiert hat und: "Nach meiner Oper Sauschlachten' (Libretto: Peter Turrini), in der ich erstmalig für Vokalisten geschrieben habe, kam mir die Idee, einen großen Zyklus von Orchesterliedern zu schreiben. Dabei haben mich Nietzsches Sprachkunst und Hintergründigkeit schwer beeindruckt. Mit großem Respekt habe ich meinen Text behutsam zusammengestellt," erzählt Stingl fast ehrfurchtsvoll. Sechs Jahre hat er an diesem Opus gearbeitet. Das Ergebnis ist ein polystilistisches "Mammutwerk" von 90 Minuten für einen Sprecher, einen Sänger und 110 Musiker(!) mit einem immens aufwändigen Instrumentarium. Aber trotz aller technischen Schwierigkeiten für die Musiker zeigt es alle nur möglichen musikalischen Facetten vom vollen Orchester bis zu kammermusikalischen Einwürfen. Am Pult wird ein junger britischer Dirigent stehen, ein Spezialist für Neue Musik und Uraufführungen namens Jonathan Brett.

Wörthersee.Classics.Festival :

Klagenfurt, Wörtherseehalle,

18.-23. Juni, Tel:0463/590210.

e-mail:office@woertherseeclassics.com

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