Wie Werte Jobs wandeln
Nachhaltigkeit, Vielfalt, Tierschutz – was der Generation Z wichtig ist, prägt immer mehr die Arbeitswelt. Werden diese Variablen berücksichtigt?
Nachhaltigkeit, Vielfalt, Tierschutz – was der Generation Z wichtig ist, prägt immer mehr die Arbeitswelt. Werden diese Variablen berücksichtigt?
Dominik Juric will Koch werden. Den Traumjob, wie der 15-Jährige ihn sich vorstellt, gibt es derzeit in Österreich aber nicht als Lehrberuf. Der Wiener lebt vegan und möchte nicht mit tierischen Produkten arbeiten. Deswegen habe er sich letztlich gegen die Kochlehre entschieden. Er ist sicher: „Viele junge Menschen wollen heute nur etwas arbeiten, das nachhaltig ist und dem Klima gut tut.“
Das belegen auch jüngste Studien zur Wertehaltung der 15- bis 29-Jährigen im DACH-Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz). Themen wie Umwelt-, Natur- und Tierschutz sowie die Menschenrechte stehen für Jugendliche heute im Vordergrund. Ihre Generation steckt gegenwärtig zwar Krisen besser weg, sehnt sich aber nach Nachhaltigkeit und Sicherheit für sich und die Gesellschaft. Den Weg dorthin sieht ein überwiegender Teil der Befragten aller drei Länder darin, der Klimakrise ernsthaft zu begegnen – auch im Arbeitsalltag.
Veränderte Wertehaltungen und neue Rahmenbedingungen beeinflussen auch einzelne Berufsbilder. Das beobachten Arbeitsmarktforscher Florian Lehmer und seine Kolleg(inn)en der Forschungsgruppe „Berufe in der Transformation“ vom deutschen Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Klassische Handwerksberufe haben demnach ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Einsatz moderner Technologien etabliert. So heißt etwa der Installateurberuf seit zwei Jahrzehnten auch namentlich Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik; und Dachdecker wissen heute selbstverständlich, wie Solaranlagen zu montieren sind. Florian Lehmer erklärt, dass die Nachfrage nach „klimafreundlichen“ Berufen derzeit höher sei als nach „klimaschädlichen“, also jenen, in denen es einen sehr hohen Energieverbrauch gibt. „Die Masse an Berufen ist aber weder umweltschädlich noch umweltfreundlich“, gibt er zu bedenken.
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