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Albertina in „Schwarz Weiß & Grau“: Monochrome Melancholie
Mehr als nur eine Skizze: Ein weit gefasstes Bild dessen, was Zeichnung alles sein kann, präsentiert die Albertina in „Schwarz Weiß und Grau“.
Mehr als nur eine Skizze: Ein weit gefasstes Bild dessen, was Zeichnung alles sein kann, präsentiert die Albertina in „Schwarz Weiß und Grau“.
Sonja Gangls Auge im extremen Close-up, in dessen Iris und Pupille sich das Gesehene spiegelt. Robert Longos Kohlezeichnung „Ping“, bei deren Betrachtung man stets ein Foto vor sich zu haben glaubt. Florentina Pakostas Handstudien, Fritz Panzers Klavier aus Wickeldraht, Birgit Knoechls Raumzeichnungen, William Kentridges Film „Shadow Procession“.
Wenn die Albertina aus der Not eine Tugend gemacht hat und anstatt der coronabedingt verschobenen Modigliani-Picasso-Schau nun großformatige Werke aus der eigenen Sammlung zeigt, lässt man die Zeichnung alle Gattungsgrenzen und Dimensionen sprengen. Unter den zahlreichen Schenkungen und Neuerwerbungen der vergangenen Jahre sind Arbeiten, die mit Bleistift oder Kohle in starken Hell-Dunkel-Kontrasten auf Papier gezeichnet wurden, aber auch solche, die mit Draht oder fragilen Papiergewächsen in den Raum gehen. Was die Werke, deren künstlerische Strategien von Fotorealismus bis zur Abstraktion reichen, eint, ist die düstere, melancholische Grundstimmung, die sich durch die Ausstellung zieht, wenn mit Schwarz, Weiß und Grau gespielt wird.
Aufrüttelnd und poetisch
Was einige Künstler trotz all ihrer Unterschiede außerdem gemeinsam haben: Durch die Wahl der Zeichnung möchten sie uns auffordern, ein zweites Mal hinzuschauen, auch wenn wir uns an bestimmten Bildern bereits sattgesehen haben. Rainer Wölzl geht so vor, wenn er das Flüchtlingslager Zaatari einerseits durch das Raster der Baracken in Luftaufnahme, andererseits durch gesichtslose Flüchtlinge auf dem Weg ins Unbekannte zeigt.
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