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Drei Maler

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Im Tiroler Kunstpavillon konnte der 1920 in Solbad Hall geborene Maler Franz Krautgasser erstmals eine größere Kollektion seiner Werke der Öffentlichkeit vorführen. Mit einer Kunst, die weit über das Naturbild hinausreicht und ein kräftiges Form- und Farbgefüge anstrebt, gestaltet der Künstler Ausdruckswerte abstrakter Begriffe, wie „Metamorphose” oder „Das Werdende”, ln großen, intensiv wU-kenden Kompositionen setzt sich: Kriaut- įt’dtsef ;!ioF einem” wettendGdbiet’’sefnei Schaffens ‘huch mit.der j Gestaltung religiöser Themen auseinander, ihdem’er hier auf jede schildernde Form verzichtet und allein durch kräftige Farbgebung, durch Form und Rhythmus ein dem Gehalt des Themas entsprechendes Werk zu gestalten versucht. Das Gleichnishafte liegt hier freilich weniger in einer unpersönlichen Farbsymbolik, als vielmehr in den vom Künstler intuitiv erfaßten kräftigen Gegensätzen oder fein abgestimmten Reizen. Krautgasser, der als Zedchenprofessor in Innsbruck tätig ist, hat an der Akademie der Bildenden Künste in Wien und München studiert.

Franz Tburner, 1899 in Meran geboren, konnte im heurigen Jahr in Innsbruck bereits zwei Ausstellungen verzeich nen. Im Kunsthistorischen Institut der Universität zeigte er 45 graphische Arbeiten, Kohlezeichnungen und Wachskreidezeichnungen. Thurner, der hauptberuflich bei der Österreichischen Bundesbahn tätig war, kam erst verhältnismäßig spät zur Malerei. Er besuchte erst im Alter von 50 Jahren die Wiener Akademie und studierte bei den Professoren Pauser und Boeckl. Im Kunsthistorischen Institut konnte man Thurner erstmals als ausgezeichneten Graphiker kennenlernen, nachdem man bisher in Kollektivausstellungen des Künstlerbundes „Tyrol”, dem Thurner angehört, nur malerische Werke gesehen hatte. Seine Zeichnungen beruhen in der Wirkung entweder auf Kontrasten schwarzer und weißer Flächen, eine Technik, die er besonders bei seinen Landschaftszeichnungen anwendet, oder aber auf der Linearität der Striche, die er bei der Darstellung von Porträtköpfen und Aktstudien bevorzugt. — Das malerische Werk Thur- ners konnte man im Jänner im Tiroler Kunstpavillon kennenlernen. Auch hier herrscht die lineare Tendenz vorerst vor, wird aber bei späteren Gemälden — es handelt sich um Landschaften, Stilleben, Blumenstücke und figurale Themen — zugunsten einer immer bemerkbarer werdenden Farbigkeit zurückgedrängt.

So wie Thurner, hat auch der junge Innsbrucker Maler Rudolf Kr e u z e r derzeit Gelegenheit, in zwei Ausstellungen — im Kunsthistorischen Institut werden Graphiken, im Kunstpavillon im Hofgarten Malereien gezeigt — aufzuscheinen. In beiden Fällen ist Kreuzer bemüht, seine Vielseitigkeit in technischer und stilistischer Beziehung vor Augen zu führen. In seinen Zeichnungen 6ind vor allem die äußerst sparsamen und prägnanten Federzeichnungen zu erwähnen, die eine große Sicherheit in der Strichführung verraten. Als Maler hat sich Kreuzer, der 1955 für ein Bildnis von K. E. Hirt den ersten Preis der Stadt Innsbruck erhalten hat, besonders als Porträtist einen Namen machen können.

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