6688750-1962_28_15.jpg
Digital In Arbeit

Franz Baumann

Werbung
Werbung
Werbung

Im Tiroler Kunstpavillon zu Innsbruck reranstaltete der Zentralverband der Archi-:ckten eine Ausstellung, die dem Schaffen ies heimischen Architekten Franz Baunann gewidmet war. Baumann, der venige Wochen vorher die Vollendung ieines 70. Lebensjahres feiern konnte, tann mit Recht von sich behaupten, aus :igener Erfahrung und von Grund auf alle Gelange seines „Handwerks“ zu beherr-ichen. Und wenn er heute- zu den bedeu-endsten Architekten Tirols zählt, so ver-iankt er dies nicht allein seinem künstle-isohen Spürsinn, seinem Talent oder 6ei-lem hochentwickelten Einfühlungsver-nögen, das ihn die jeweiligen Forderungen ler architektonischen Probleme erkennen ieß, sondern auch der Tatsache, daß er on früh an Gelegenheit hatte, praktische Erfahrungen zu sammeln. Die architek-onischen Schöpfungen Baumanns zeichnen ich daher sowohl durch ihre reine künstle-ische Wirkung wie auch durch das un-ufdringliche Eingehen auf die Bestimmung Ies Werkes aus. In großen Photos und Entwürfen wurden die bekanntesten Arbei-en Baumanns in der Ausstellung vor-eführt. So waren jene Bauten zu sehen, lit denen er das Gesicht der modernen andeshauptstadt Tirols entscheidend mitralen konnte, wie etwa die 1927 auf-eführten Bauten der Nordkettenbahn, die eitlos anmutende Gestaltung der Uni-ersitätsbrücke oder die nach dem zweien Weltkrieg vollzogene Wiedererrichtung es Innsbrucker Stadtsaales mit den Kam-lerspielen. Hier wie auch in den beson-ers ansprechenden Bauten im Gebirge jum Beispiel die Hotelbauten in Ober- . urgl oder in Monte Pana im Grödental) eichnen sich die Werke durch ihr schein- , ar organisches Gewachsensein aus und urch ihr harmonisches Einfügen in die mdschaftliche oder architektonische Um-ebung. Einige Bilder und Zeichnungen, die aumanns Talent auf den Gebieten der andschaftsdarstellung und • der Bildnis- 1 unst erweisen, vervollständigten die Aus- I :ellung und zeugten als weiterer Beweis -ir die künstlerische Begabung dieses über . ie Grenzen Tirols hinaus bekannten f .rchitekten.

Gleichzeitig konnte im Kunsthistorischen I istitut der Universität Innsbruck die r laWin Fl-Iaalvfh R a us-r.

Jahre« der Theodor-Körner-PreM verliehen wurde und die bereit« in verschiedenen Ausstellungen des In- und Auslandes (so 1960 in Wien) ihre Werke der Öffentlichs- keit vorführen konnte, eine Reihe von graphischen Blättern zur Schau stellen. Neben Arbeiten in Mischtechmk zeigte sie auc-rs- Federzeichnungen. Vorwiegend handelte et sich tun Ergebnisse, die auf Grund einet Studienreise nach Spanien entstanden sind« Die jeweiligen Motive treten zugunsten einer Grundstimmung zurück, und da« geschaut« Bild wird in seiner kostbaren und! phantasievollen Struktur auf Empfindung und Gefühl reduziert, so daß für die Gestaltung nicht der visuelle Eindruck maßs- gebend war, sondern dessen seelische Reaktion. Diese Blätter lasien sich genauso wenig wie Bauers Ölgemälde keiner enget begrenzten Richtung der zeitgenössischer] Malerei so ohne weiteres einordnen. Auch sie bleiben in erster Linie Beweis dafür« daß Bauer vorwiegend dem Reichtum ihrer inneren Welt vertraut und daß sie trotz aller Zugehörigkeit zur Kunst unserer Tage es verstanden hat, ihre eigene Sprach« zu entwickeln.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung