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Krems — Stadt im Aufstieg

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Die 995 erstmals als befestigter Platz erwähnte Stadt Krems erlebte, ebenso wie das benachbarte Stein, im Zeitalter der Babenberger ihre erste Blütezeit, wuchsen doch beide Gemeinwesen von der geschützten Höhenlage in südlicher Richtung zur Donau hin. Die Maut am Strom, das Niederlagsrecht und der Handel bildeten für die Bürger von Stein die Grundlage ihrer Existenz, während Krems als Umschlagplatz für den Landverkehr Bedeutung erlangte. Die Verleihung des Stadtrechtes im Jahre 1305 war nur noch eine De-jure-Anerkennung der seit dem 12. Jahrhundert de facto bestehenden städtischen Einrichtungen und Vorrechte. Bis um 1400 hatten Krems und Stein jene räumliche Ausdehnung erreicht, die heute noch in beiden Altstadtkernen deutlich erkennbar ist Wenngleich das Zeitalter der Renaissance und des Barocks kein weiteres Wachstum der Doppelstadt mit sich brachte, so entstanden in diesen Jahrhunderten dennoch im Anschluß an die zahlreichen gotischen Bauwerke jene prachtvollen Patrizierhäuser, mit Stucchi und Plastiken geschmückte Gebäude, die der Stadt ihr charakteristisches und einprägsames Antlitz verleihen. Im 19. Jahrhundert wurde eine Anzahl von Vororten inkorporiert, die Bewohnerzahl verdoppelte sich nahezu. Nach ersten, meist mißlungenen Versuchen, in Krems Manufakturen zu errichten, erfolgte in der zweiten Hälfte des vergangenen Saecu- lums eine Reihe von Industiiegründungen. Hand in Hand mit diesen Bestrebungen ging das Bemühen, in Krems möglichst viele höhere Schulen zu etablieren: 1871 wurde die Lehrerbildungsanstalt gegründet, der 1892 die Lehrerinnenbildungsanstalt am Institut der Englischen Fräulein folgte. Von Wichtigkeit für die industrielle Periode war die Schaffung der (Realschule 1863 und der Obst- und Weinbauschule 1875.

Es sind demnach einige Faktoren, auf die die Gemeindeverwaltung nach dem zweiten Weltkrieg Rücksicht zu nehmen hatte und die es zu fördern und zu unterstützen galt. Einmal das reiche kunsthistorische Erbe, das in großzügiger Weise mit denkmalpflegerischen Maßnahmen und der eingeleiteten Alt- stad tsanierung bewahrt und mit neuen Funktionen erfüllt werden muß. In diesem Zusammenhang sollen auch die großen repräsentativen Kunstausstellungen in der Minoritenkirche Erwähnung finden. Die zweite große Komponente ist der Weinbau, von dem bis in das 18. Jahrhundert direkt oder indirekt 77 Prozent der Bevölkerung lebten; heute sind es etwa noch 35 Prozent der Bewohner. Als dritter Faktor muß die Industrie angesprochen werden, wobei gerade bei diesem Wirtschaftszweig durch eine Vielzahl von Neugründungen ein erfreulicher Aufstieg verzeichnet werden kann, entstanden doch Produktionsstätten auf dem chemischen, dem Kunststoff-, Bau- und Schuhsektor. Überdies dürfen hier die Bemühungen um die regelmäßige Abhaltung der Niederösterreichischen Landesausstellung und der' österreichischen Weinmesse hervorgehoben werden. Größtes Augenmerk wird schließlich den schulischen Problemen zugewandt, wobei nicht nur die Stadt neue Schulen für die Pflichtschüler errichtete, sondern auch wertvolle Unterstützung bei Planung und Errichtung der höheren Bundeslehranstalten angedeihen läßt. Die Eröffnung der Katholischen Lehrerakademie bildet einen Glanzpunkt in dieser Entwicklung.

Wenngleich mit Freude und Genugtuung auf so manche Leistung verwiesen werden kann, bleiben für die Zukunft noch genügend schwierige Aufgaben zu bewältigen, vor allem nach Fertigstellung der neuen Donaubrücke und der Schnellstraße zur Westautobahn.

Katholischen Aktion (Frauenbewegung, Männerbewegung, Arbeiterbewegung, Jugend) und ihre Werke (Familienwerk, Bildungswerk) den heutigen Erfordernissen nachzukommen. Im besonderen führt das Bildungswerk eine Reihe von Glaubensseminaren, das Familienwerk Tagungen für Ehevorbereitung und religiöse Erziehung der Kinder, die Frauenbewegung Mütterrunden, die Männerbewegung Bildungstage für soziale Dienste durch.

Angesichts der Erforderungen und Schwierigkeiten des Berufes entstehen viele Fragen, auf die der Mensch aus christlicher Sicht eine Antwort sucht. Studientagungen zu beruflichen Fragen, fachliche Arbeitskreise für bestimmte Berufssparten sind Versuche, die Kirche in den verschiedensten Schichten präsent zu machen und die zur Mitarbeit bereiten Menschen zur Aktion einzuladen. So gibt es Kaufleutetage, Seminare für Unternehmer, Gewerkschafter, Berufsschullehrer und Kammerfunktionäre. Damit in Zusammenhang stehen auch die Bestrebungen der Katholischen Aktion zur Gewissensbildung der Staatsbürger für ihre politische Tätigkeit. Viele Tagungen zu Fragen des öffentlichen Lebens, zu sozialen, kulturellen und kommunalpolitischen Fragen werden auf Grund der Initiative der Katholischen Aktion durchgeführt, so beispielsweise Bürgermeistertage, Seminare für Politiker auf höherer und mittlerer Führungsebene, religiöse Wochenenden und Tage der Besinnung für Mandatare. Ein Hauptakzent bei der Arbeit der Katholischen

Bereich, sei es in Pfarren oder überregional, geplant sind oder bereits bestehen.

Die Katholische Aktion unserer Diözese bemüht sich derzeit auch, neue Formen für die Jugendarbeit zu finden und sie einerseits den Milieugegebenheiten, anderseits auch dem pfarrlichen Leben anzupassen.

Schließlich erfordert die Sorge um die soziale Benachteiligten, die Alten und Kranken, intensive Bemühungen, die bereits in

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