6710111-1964_16_19.jpg
Digital In Arbeit

Sawallisch und Klecki

Werbung
Werbung
Werbung

Im 4. Konzert des Richard-Strauss-Zyklus spielten die Wiener Symphoniker unter Wolfgang Sawallisch die symphonische Dichtung „Ein Heldenleben“. Die Riesenpartitur wurde vom Dirigenten und vom hervorragend disponierten Orchester über alle Schwierigkeiten und Kniffligkeiten (und es sind recht viele drin) glänzend realisiert. Man kann über die Komposition heute (wie damals, 1898) verschiedener Meinung sein — aus der Überschau gesehen, ist uns der „Eulenspiegel“ lieber —, unbestritten bleibt jedenfalls die Erkenntnis, daß hier einer der ganz Großen mit souveräner Beherrschung aller Mittel, eine, wenn man will, selbstbiographische Aussage macht. Voran ging das g-Moll-Violinkonzert von Max Bruch, op. 26, mit Wolfgang Schneiderhahn als Solisten: ein seriöses, gediegenes Musikstück, bei dem man nichtsdestoweniger das Gefühl hatte, daß weder

Dirigent und Solist noch Orchester und Publikum recht warm daran geworden wären. F. K.

Paul Klecki war der Dirigent des von den Wiener Symphonikern ausgeführten 7. Konzerts im Zyklus „Die große Symphonie“. Klecki ist ein feiner und' liebenswürdiger Musiker, der das Orchester mit Charme und „sanfter Gewalt“ lenkt. Das Resultat ist ein lockeres, natürliches Musizieren mit gelegentlichen kleinen Unebenheiten, die man aber gern in Kauf nimmt. Das Programm, welches die c-Moll-Symphonie von Haydn (Nr. 95), das 1. Klavierkonzert von Liszt und „Also sprach Zarathustra“ von Richard Strauss umfaßte, war dem Dirigenten (den wir besonders als Mahler-Interpreten schätzen und als solchem gern wieder begegnen würden) nicht gerade auf den Leib geschneidert. Aber Klecki weiß auch dem ihm nicht unbedingt Gemäßen freundliche Aspekte abHans Knappertsbusch dirigierte Im letzten philharmonischen Konzert die Haydn-Variationen von Brahms und Bruckners Vierte.Zugewinnen. Zum erstenmal hörten wir in Wien Jorge Bollet, einen südamerikanischen Pianisten in mittleren Jahren, einen Riesen von Statur, dem man die gewandte Schnellfingrigkeit, wie sie Liszts genialisches einsätziges Konzert erfordert, weniger zutraut als die Kraft und Energie, die der Solist für andere Partien braucht. Lang anhaltender Beifall nach beiden Programmteilen, besonders für den auszeichneten Pia-ftistfiUM. fi)l ., ......

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung