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Energie für Oberösterreich
Der Golfkrieg, die weit- und wirtschaftspolitische Lage zu Beginn dieses Jahres hat uns in höchst drastischer Weise den Stellenwert der Energie in Erinnerung gerufen. Gerade an den hochindustrialisierten Ländern, zu denen auch Österreich zählt, liegt es hier, eine neue „Energiekultur" zu entwickeln.
Die OKA (Oberösterreichische Kraftwerke AG) hat hier schon vor Jahren ganz klar die Notwendigkeit erkannt, ihre Kunden in Sachen Energiesparen zu informieren und in der Praxis ein Beratungspaket angeboten, das den effektiven und direkten Weg zum Energiesparen zeigt. Meinungsumfragen bestätigen, daß es hier bereits gelungen ist, ein starkes Energiebewußtsein zu erzeugen.
Oberösterreich ist jenes Bundesland mit dem höchsten Ausbaugrad an Wasserkraft. Die Flüsse Inn, Enns und Donau werden zur Gänze, die Traun teilweise, genutzt. Wasserkraft stellt heute den größten emeuerbaren Energieträgerdar, den es zu nützen gibt.
Oberösterreich hat mit seiner Landwirtschaft durchaus gute Chancen für die Nutzung von Biomasse, sei es in dezentralen Femwärmeanlagen, die mit Hackschnitzel betrieben werden, oder durch die Erzeugung von Rapsöl als Treibstoff für Dieselmotoren. Diese Entwicklung steht noch am Anfang, wird aber in Zukunft bedeutend zunehmen, wobei zu beachten ist, daß die Nutzung der Biomasse umweltfreundlich erfolgt.
Eine weitere Form der Energienutzung ist die Fernwärme: Femwärme ist in vielerlei Hinsicht interessant und wird in Zukunft eine immer größere Bedeutung erlangen. Derzeit gibt es Femwärme-netze in den beiden Städten Linz und Wels. Darüber hinaus betreibt die OKA in Riedersbach, im Großraum Timelkam, Vöcklabruck und Lenzing, in Kirchdorf sowie in Aschach, Hartkirchen Femwärmenetze.
Die OKA hat bereits Hunderte Millionen Schilling für den Ausbau investiert und wird auch in Zukunft hier weitere Investitionen tätigen. Richtungweisend dabei ist auch das Fernwärmeprojekt Aschach, das die Abwärme des Wasserkraftwerkes Aschach mit Hilfe einer Wärmepumpe nützen wird, darüber hinaus wird das bei den Donaukraftwerken anfallende Schwemmholz in einer Hackschnitzelanlage verfeuert.
Wissen in Energiesachen
Die Wärmepumpe hat in Oberösterreich bereits heute einen hohen Stellenwert, das Bundesland gehört zu den bedeutendsten Wär-mepumpenländem Europas. Diese Technik, die Umweltwärme aus Grundwasser, dem Erdreich oder der Luft nützt, ist dezentral gut einsetzbar und kann zwei Drittel der Wärme aus der Umgebung beziehen.
Um die notwendigen energiepolitischen Schritte setzen zu können, ist das Wissen in Energiesachen eine wesentliche Voraussetzung. Die OKA hat unter Mitwirkung der oberösterreichischen Landesregierung von Universitätsprofessor Peter Jörg Hansen ein Ener-gieflußbild von Oberösterreich erstellen lassen. Diese Bestandsaufnahme der oberösterreichischen Energiesituation bildet nunmehr auch die Basis für ein oberösterreichisches Energiekonzept, das demnächst erscheinen wird und sicherlich neue Erkenntnisse erwarten läßt.
Der Autor ist Generaldirektor der OÖ. Kraftwerke AG.
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