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FINANZSPRITZEN SICHERN KEINEN STANDORT

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Dic Restriktionen vor allem im Bereich der Verstaatlichten Industrie in der Steiermark haben nicht nur ein Umdenken eingeleitet, sondern auch zu erfolgsträchtigen zukunftsorientierten Initiativen geführt. Mit dem Satz „Warum nicht selber machen?” könnte man das Motto einer sehr effizienten Wirtschaftsförderungsaktivi-tät, die steirischen Technologieparks, umreißen. In diesen Talenteschmieden im Hochtechnologiebereich in Graz, Niklasdorf und Grambach wurden die Grundsteine für zahlreiche vielversprechende Firmen gelegt und fast 800 neue zukunftsorientierte Arbeitsplätze geschaffen.

„Weg von der monetären Förderung hin zum Coaching” - in dieser Strategie sieht Peter Perkonigg, der neben Ulf Lindner zu den treibenden Kräften im vielfältigen Angebot der „Innofinanz” - der Steiermärkischen Forschungs- und Entwicklungsförde-rungsgesellschaft zählt - die Zukunft einer modernen Wirtschaftsförderung.

In den Technologieparks wird innovativen Jungunternehmern und expandierenden Firmen, die in zukunftsorientierten Bereichen tätig sind, ein umfassendes Dienst- und Sachleistungsangebot geboten. Dies reicht von der Beratung für alle Phasen der Entscheidungsprozesse bei der Planung, Gründung und in der Anlaufzeit, Finanzierungsberatung, Antragstellung bei öffentlichen Förderprogrammen, betriebswirtschaftliche Beratung, die Unternehmensgründung, Marketing, Organisation, Datenverarbeitung, Finanzwesen, Personalwesen bis zu Werbung, Verkaufsförderung und vieles andere.

„Wir wollen jenen Leuten mit einem tatkräftigen Coaching helfen, kreative Technologien und Technologieanwendungen am Markt zu positionieren”, erläutert Perkonigg weiter. „Die früher praktizierte rein monetäre Förderung der Betriebe hat sich nicht als zielführend herausgestellt.” In den fünf Jahren des Bestehens wurde 97 Firmen bei der Gründung geholfen, und nur fünf Prozent davon sind ausgefallen. Mit all diesen Initiativen wurden 800 zukunftssichere

Arbeitsplätze geschaffen.

„Die Erfahrung hat auch gezeigt, daß sich die Förderung von kleinen und mittleren Initiativen als weitaus krisensicherer herausgestellt hat im Vergleich mit Großbetrieben”, analysiert Perkonigg. „Wenn ein Großbetrieb zusperren muß, trifft es die Wirtschaft dieses Raumes wie ein Keulenschlag. Die endogenen Firmengründungen, bei denen man gute heimische Leute unterstützt, ist sicher der langwierige Weg, aber der sicherere.”

Drei Technologieparks sind derzeit in der Steiermark in Betrieb: Graz mit dem Schwerpunkt Elektronik und Niklasdorf mit den Schwerpunkten Laser und neue Werkstoffe. Kurz vor der Realisierung steht das Technologiezentrum Kapfenberg, das im dortigen Industriepark angesiedelt ist. Hier gilt es, auch jenen Unternehmungen, die aus dem Niklasdorfer Zentrum herausgewachsen sind, weitere Möglichkeiten zu bieten, und damit das hohe Wachstumspotential der Hochtechnologiebetriebe für die Region zu erhalten. Grambach mit den Schwerpunkten Automation und Marketing ist in der Gründungsphase.

So gesehen ist die Entwicklung neuer Technologien und Produkte das Hoffnungsgebiet für die steirische Wirtschaft. Motor ist dabei die erfolgreiche Kooperation zwischen der Wirtschaft und den steirischen Forschungseinrichtungen wie der Technischen Universität Graz, der Karl-Franzens-Universität, der Montanuniversität Leoben oder dem Joanneum Research.

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