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Preisgekrönte Pianisten

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In dem während der Wiener Festwochen 1972 abgehaltenen Wettbewerb für Gesang, Violine und Klavier ging am 18. Juni der letzte Concours für die Pianisten zu Ende, Indem in einem Orchesterkonzert der Tonkünstler im großen Musikvereinssaal unter der Leitung Karl Österreichers die Preisträger ermittelt wurden. Die Jury — sie setzte sich unter dem Vorsitz Rektor Pirkmayers aus den Professoren Dichler, Seidlhofer, Weber, Raupenstrauch, Mancinelli und Ferencsik, den Pianisten Arrau, Wührer, Klien, Scholz und Madame Henriot-Schweitzer sowie den Dirigenten und Komponisten Swarowsky, Österreicher und Rubin zusammen — hatte die nicht leichte Aufgabe, aus den 39 durchschnittlich gut abschneidenden Bewerbern die besten herauszufinden.

Vertreten waren Polen, Ungarn, Deutschland, Irland, Japan, Nationalchina, Brasilien und Israel, merkwürdigerweise fehlten unter den Kandidaten Österreicher und Russen. Für alle Teilnehmer galten als Pflichtstücke Präludien und Fugen aus dem 1. und 2. Band des „Wohltemperierten Klaviers“ von Bach sowie Chopins Etüden op. 10, Nr. 1 und 2 sowie op. 25, Nr. 6, 8, 11; unter den nach eigener Wahl ausgesuchten Stücken hörte man viel Beethoven, Mozart, Haydn, Brahms, Schumann, aber auch Ravel, Prokofjew und Frank Martin.

Die bei den Vorwahlen vorgenommene Sichtung hatte das Ergebnis, daß beim zweiten Durchgang nur noch zwölf Pianisten antraten, unter denen dann die beim Orchesterkonzert in Frage kommenden Preisbewerber bestimmt wurden. Daß die meisten Prüflinge über eine geradezu staunenswert ausgereifte Technik verfügten, ist für ein in dieser Hinsicht bereits verwöhntes, heutiges Konzertpublikum nicht so verwunderlich wie die musikalisch-stilistische Ausgeglichenheit, mit der die jungen Künstler die von ihnen (im Einvernehmen mit der Jury) gewählten Klavierkonzerte interpretierten.

Der von der Jury vorgenommenen Einstufung stimmten die zahlreichen Besucher des Abschlußkonzertes mit lebhaftem Applaus zu. Die Klassifizierung sah folgendermaßen aus: Michael Krist (BRD), Liszt Es-Dur-Konzert, 1. Preis. Mociej Szymanski (Polen), Drittes Bartök-Konzert,

2. Preis. Tai-Chang Chen (National-China), e-Moll-Konzert von Chopin,

3. Preis. Tamas Nemeth, blinder Pianist (Ungarn), Beethoven c-MoIl-Konzert, 4. Preis. Anerkennungsstipendien: Gyöngyi Kevehazi (Ungarn) und Krystyna Makowska (Polen).

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