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Der Alltag des Christen

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Die Würde des Laien. Von Michael de la Bedoyėre. Walter-Verlag, Olten. 184 Seiten. Preis 10.90 sfr.

Der Klerus wird dieses Buch gerne bejahen und sich freuen, daß ein Laie den Laien so tiefe und ernste Wahrheiten zu sagen weiß und wagt. Es geht dem Verfasser um die Stellung des Laien im Ringen um eine christusverbundene Menschheit zur Huldigung des ,Vaters. Dajupi prüft er die Chancen der katholischen Kirche in der „nachchristlichen" oder neuheidnischen Welt und sieht die Sendung der Laien vor allem darin, „aktive und selbständige Hilfstruppen für dieses Apostolat zu stellen"; doch hätten sie diese Rolle „als Laien, nicht als römische Kleriker ohne Kollar“ zu übernehmen. Es sei aber sicherlich „Sache des Klerus, den Laien für seine besondere apostolische Aufgabe und die dazu erforderliche geistliche Bildung zu erziehen und zu schulen“. Vielleicht trifft es vor allem für englische Verhältnisse zu, wenn der Verfasser feststellen zu können glaubt, daß Priester, die aus den großen Ordensschulen kommen, sich für diese Aufgabe besser qualifiziert zeigen als solche, die in den Weltpriesterseminaren ausgebildet wurden. Die Begründung mit einer mehr familienähnlichen Erziehung in den Ordensseminaren dürfte etwas einseitig gesehen sein. Ein Hauptgrund dürfte wohl darin zu suchen sein, daß hochstehende Ordenspriester sich stärker und bewußter als „ex hominibus assumpti et pro hominibus constituti“ (vgl. Hebr. 5, X) fühlen, als gleichsam über der „Welt" (im Sinne von 1 Jh. 2, 15) stehen und darum besser befähigt sein können, aus der „Welt“ heraus und über die „Welt" emporzuführen. Die darum in den Seminaren des Weltklerus immer konsequenter angestrebte vertiefte aszetische Schulung dürfte dort den besten Erfolg versprechen, wo sie (ähnlich wie in den Noviziaten der Orden) an den Anfang der Hochschulbildung gestellt und die Forderung des Heiligen Vaters, den jungen Klerus nicht weltfremd zu erziehen, nicht mißverstanden wird, so daß aus den Seminaren gelegentlich weltverliebte Geistliche, also römische Laien mit Kollar, herauskommen müßten. Nicht ganz befriedigend klar gelöst erscheint die Kernfrage, ob die Wiederverchristlichung der Welt durch möglichst weitgehende Aneieichung an sie oder durch möglichst weitgehende Distanzierung von ihr. also durch vorherige Scheidung oder durch sofortige Durchdringung anzustreben sei; ob und in welchem Sinn also das Bibelwort: „Nolite conformari huic saeculo" (Röm. 12, 2) auch heute noch gilt. Nach den hohen Anforderungen, die der Verfasser an das geistliche Leben der Laienapostel stellt, scheint er der sehr richtigen Meinung zu sein, daß sie sich erst dann als Sauerteig in die Mehlmasse wagen dürfen, sobald sie selbst wirklich Sauerteig geworden sind. Für alle Katholiken, ob mit oder ohne Kollar, ein wertvolles Buch, das ein modernes Problem in moderner Schau und Lösung zu bewältigen sucht.

Der schwierige Alltag des Christen. Von

L. J. Lehret und Th. S u a v e t. Verlag Räber, Luzern. 248 Seiten. Preis 9.90 sfr.

Dieser ganz neuartige Gewissensspiegel, der in Frankreich schon sechs Auflagen erlebte und immer wieder neue Anregungen einbaut, will dem modernen Christen eine zeitgemäße Hilfe sein, um sein persönliches Leben, sein Leben in der Familie, im Beruf, in der staatlichen und kirchlichen Gemeinschaft bis hinauf zum Zusammenleben der Völker in den vielgestaltigen alltäglichen Haltungsmöglichkeiten prüfend zu kontrollieren, um durch gewonnene bessere Selbsterkenntnis zu natürlicher und übernatürlicher Selbstveredlung angeregt zu werden. Schon der Reiz der Neuheit wird viele anspornen, es einmal anders als bisher zu versuchen, ein allseits vollwertiger Mensch und Christ zu werde.n.

Leben — Bildung — Heilige Bildung. Von Michael Pfliegler. Volkslituigisches Apostolat, Klosterneuburg. 180 Seiten. Preis 3 5.20 S.

Kein Wunder, daß ein Mann, der einst die Jugend zur Liturgie, der Quelle des größeren Lebens, führte, dieses Buch geschrieben hat und es nun zeitgemäß erweitert und gestaltet uns vorlegt als Versuch, „eine Bildungslehre und Pädagogik der liturgischen Bewegung zu erstellen", deren Ziel „der naturhaft und übernatürlich gesunde und möglichst vollendete Mensch" (Vorwort) sein soll. Es geht um die Verwirklichung der Mahnung des ersten Papstes: „Crescite in gratia — wachset in der Gnade!" (1 Petr. 3, 18). Da das Büchlein nicht bloß für die Jugendbildner, sondern auch für etwas aufgeschlossenere junge Menschen selbst sehr wertvoll ist, dürfte der Wunsch berechtigt sein, manche etwas schwer verständliche Fachausdrücke möchten weggelassen oder noch faßlicher erklärt werden. Ein Meisterwerk heilspädagogischer Ganzheit.

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