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Ökumene im Taschenbuch

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DAS BLEIBENDE RECHT DER REFORMATION. Von Heinrich Bornkamm. Stundenbuch 17. Furche-Verlar, Hamburg, 1963.133 Seiten. Preis 3.50 DM. _ DIE GLAUBENSWELT DES SEKTIERERS. Von KurtH u 11 e n. Stundenbuch 6. Furche-Verlag, Hamburg, 1963. 139 Seiten. Preis 3.50 DM.

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DAS BLEIBENDE RECHT DER REFORMATION. Von Heinrich Bornkamm. Stundenbuch 17. Furche-Verlar, Hamburg, 1963.133 Seiten. Preis 3.50 DM. _ DIE GLAUBENSWELT DES SEKTIERERS. Von KurtH u 11 e n. Stundenbuch 6. Furche-Verlag, Hamburg, 1963. 139 Seiten. Preis 3.50 DM.

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Diese beiden evangelischen Selbstdarstellungen des reformatorischen Anliegens auf der einen und dessen sektiererischer Verzerrungen auf der anderen Seite können jedem Katholiken empfohlen werden, der sich ein klares Urteil darüber bilden will, was Protestantismus ist und was nicht. In dem zuerst angeführten Band räumt der Autor alle Mißverständnisse von den Grundthesen lutheranischer Religiosität, den „allein“ Formeln „sola fide, sola gratia, solo Christo, sola scriptura“ weg, doch muß sein Mißtrauen gegen philosophische Spekulation in der Theologie und die etwas zu zaghafte Betonung der Gottheit Christi mit Vorsicht aufgenommen werden. Besonders wertvoll dagegen sind die Ausführungen über die „ecclesia Semper reformanda“ und die Reformation als innerkirchliche Erneuerungsbewegung, die einer so gesehenen Reformation das Heimatrecht auch innerhalb der katholischen Kirche sichern.

Die Kehrseite der reformatorischen Freiheit hingegen umreißt Kurt Hutten in dem Band über das Sektenwesen, der durch Beispiele aus modernen Bewegungen, wie den Zeugen Jehovas, Pfingstlern oder Gralsrittern vom Vomper Berg, an Leben gewinnt. Interessanterweise finden sich bei all diesen vom Protestantismus ausgegangenen Spaltungen Glaubens-, Amts- und Kultformen der römischen Kirche, wenn auch in verzerrter Gestalt. Es spricht für die Objektivität des Verfassers, daß er diese Entwicklung als Symptom für Mängel der evangelischen Kirchen anerkennt. Über den Rahmen der protestantischen Sekten hinaus vermittelt aber diese Untersuchung allgemeingültige Maßstäbe zur sicheren Trennung von Konfession und Sekte, eine Klarheit, die für die ökumenische Begegnung von grundlegender Bedeutung ist.

EINHEIT MIT DER ORTHODOXIE. Von Archimandrit Orest K e r a m e. Mit einem Geleitwort von Kardinal König. Kyrios-Verlag, Meltlngen bei Augsburg, 1963. 56 Seiten. Preis 1.60 DM.

Archimandrit Orest Kerame, Referendar Patriarch Maximos' IV. von Antiochien, ist einer der wenigen unierten Theologen, die das Bekenntnis zur Orthodoxie in gleicher Weise ernstnehmen wie ihre Treue zum Heiligen Vater. Diese kleine Schrift, in der sowohl Primat und Unfehlbarkeit als auch das orthodoxe Episkopalsystem als durchaus vereinbare, ja sogar ergänzungsbedürftige Teilansichten der einen, wahren Kirchenverfassiing nachgewiesen werden, bietet ein konkretes innerkatholisches Reformprogramm unter dem Fernziel der Einheit mit den orthodoxen Kirchen.

DIE CHRISTLICHE EINHEIT — GABE UND AUFGABE. Von Otto K a r r e r. Reihe Begegnung, Band 5. Räber-Verlag, Luzern und Stuttgart, 1963. 84 Seiten. Preis 5.80 DM/ sFr.

In dieser Zusammenfassung seiner langjährigen Erfahrungen will der Vorkämpfer und Altmeister ökumenischer Theologie der nachrückenden Generation eine Bilanz des Erreichten und noch zu Vollbringenden in die Hand geben, ein Zweck, den diese Schrift auch in vortrefflicher Weise erfüllt. Besonders das reife, abgeklärte Urteil Otto Karrers, aber auch seine Unnachgiebig-keit dem Indifferentismus der „Branch-Theorie“ gegenüber, machen das Buch zum Wegweiser für die ökumenische Kleinarbeit auf dogmatischem, karitativem und psychologischem Gebiet, die dem großen Aufbruch der Liebe und des Verständnisses nun folgen muß.

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