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Die Wahl der optimalen Schule

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Im Alter von 14 Jahren stehen Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern bei der Schulwahl oft vor einer schweren Entscheidung: Allgemeinbildung (z. B. durch den Besuch einer AHS-Oberstufe) oder Berufsausbildung (durch den Besuch einer berufsbildenden Schule)? In ganz Österreich stehen den Jugendlichen beispielsweise rund 1.500 berufsbildende Schulen offen. 213 verschiedene berufliche Qualifikationen können in diversen Schulen erworben werden. (Schulmüde können sich für einen der rund 220 Lehrberufe im dualen Ausbildungssystem Betrieb/Berufsschule entscheiden.) Hier seine maßgeschneiderte Ausbildung richtig auszuwählen, ist nicht immer einfach.

Eine Orientierungshilfe in der ersten Erkundungsphase bietet die „Schulpsychologie-Bildungsberatung” des Unterrichtsministeriums (BMUK) an. Derzeit kümmern sich im gesamten Bundesgebiet rund 140 Schulpsychologinnen und Psychologen in etwa 80 Beratungsstellen um die Informationsbedürfnisse der jungen Menschen.

Bildungsberatung läuft auf zwei Schienen. Zum einen werden Eltern und Schüler über weiterführende Ausbildungsmöglichkeiten oder Ausbildungsalternativen informiert; entweder durch persönliche Beratung oder Weitergabe von Informationsmaterial. Viele Schülerberater verfügen auch über ein Computerprogramm, das sogenannte Schullaufbahn-Beratungs-System (SBS).

Dieses wird mit den Bedürfnissen, Wünschen, Interessen, besonderen Schwerpunkten, den angestrebten Berafsfeldern und dem bisherigen Ausbildungsstand der Ratsuchenden gefüttert. Dann sucht der Computer diejenigen Schulformen und Schulstandorte aus, die zu den eingegebenen Daten passen.

Eine kurze Reschreibung der ausgewählten Schulformen und Schulstandorte, mit Adresse, Telefonnummer, Ausbildungsdauer, Stundentafel, gegebenenfalls Rerufsberechti-gungen nach Abschluß, wird auf Wunsch auch ausgedruckt und mitgegeben.

Berufsinformationszentren der Wirtschaftskammern (WK) und Bildungsberatung der Wirtschaftsförderungsinstitute (WIFI)

Bildungsberatung und Berufsinformationszentren bieten österreichweit auch die Wirtschaftskammer und die Wirtschaftsförderungsinsti-stute (WIFI) an. Das BiWi, die Berufsinformation der Wiener Wirtschaft am Währinger Gürtel in Wien, in unmittelbarer Nähe der Volksoper, ist. das größte; 30.000 Kontakte werden hier jährlich registriert. Vorwiegend 14- bis löjähri-ge folgen dem BiWi-Slogan „Mach Dir ein Bild von Deinem Beruf”. Aber auch alle anderen Altersgruppen können die 30 Computer, 1.000 Videos und eine Fülle von Anschauungsmaterial (Bilder, Zeitungsausschnitte, Videos) benutzen, die hier bereit liegen, um die Berufswelt transparenter zu machen.

Die Informationsangebote umfassen alle Lehrberufe, berufsbildende mittlere und . höhere Schulen sowie Studienrichtungen, Kollegs und alle gängigen Berufe. (Die Materialien wurden übrigens von jenen erstellt, die die Berufe in der Praxis auch ausüben!)

Die BiWis haben eher Selbstbe-dienungscharakter, daneben wird aber auch psychologische Beratung und Testung im persönlichen Gespräch (Terminvereinbarung nötig) angeboten.

Das Spannendste ist wohl für die meisten, mit Hilfe des Computers die eigenen Neigungen genauer zu definieren. Es gilt dabei, eine Reihe von Fragen zu beantworten. Immer wieder heißt es, Entscheidungen zu treffen: ob beispielsweise Mathematik „sehr interessant” oder „nur interessant”, ob man dem Gegenstand „neutral” gegenübersteht oder ihn „uninteressant” findet. Das Ergebnis dieser Arbeit ist ein „Interessenprofil”.

Mit einem weiteren Klick werden am Bildschirm die unterschiedlichsten Berufe zu den jeweiligen Interessen gezeigt; meist eine umfangreiche Liste. Uber alle diese Berufe können weitere Infos eingeholt werden: etwa das Arbeitsgebiet, die dazu erforderlichen Fähigkeiten und möglichen Ausbildungswege.

Das vom Computer erstellte Interessenprofil sollte jedoch nicht als Test verstanden werden. Es dient lediglich dazu, aus der Fülle der Berufe zunächst einmal jene Möglichkeiten auszufil-tern, die den persönlichen Interessen am nächsten kommen.

Besonders gerne sehen es die Beraterteams, wenn sich die Eltern für ihre Kinder genug Zeit nehmen und sie bei ihren ersten Orientierungsversuchen auch unterstützen. Pom aruiu

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