Populisten und Flatulanten

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Man kann es sich leicht machen und sagen, Wien - Klagenfurt, da ist der Unterschied gar nicht so groß. Der eine geht, der andere kommt. Kunstfurzer hier, und der andere, na Sie wissen schon. Nun, ich habe gesagt, daß ich für öffentliche Parteinahme nach der Klestilwahl nicht mehr zur Verfügung stehe, und ich will mich an mein gegebenes Wort halten. Aber erinnern darf man sich schon noch.

1933 wurde ein gewisser A. H. deutscher Reichskanzler mit 33 Prozent Wählerstimmen. Es wäre nie zur Katastrophe gekommen, hätten ihn andere, die glaubten, ihn wieder loswerden zu können, nicht unterstützt. Aber leider haben sich damals genug Schwindlige bereit gefunden, ihm den braunen Teppich auszulegen. Zarah Leander sang zwar "Davon geht die Welt nicht unter" - und wie wir wissen, ist sie auch nicht untergegangen. Aber das sogenannte Großdeutsche Reich hat es ganz schön erwischt. Natürlich hinkt der Vergleich, aber zwei Dinge müssen sich doch irgendwie ähneln, wenn man sie vergleichen kann.

Meiner Ansicht nach wäre es ein Fehler, wenn man den blauen Jörgl nicht zum Landeshauptmann machte, aber nun heißt es, auch andere Fehler zu vermeiden. Wie wär's, wenn das große Anti-Haider-Kampfblatt ab nun das Bild des von ihm so Gehaßten nicht mehr auf der Titelseite brächte? Da kriegt dieses Gesicht mit den neuen Zahnderln wenigstens nicht mehr umsonst Reklame. In vier Wochen zweimal. Ich frage mich, deppert, oder doch nur Geldgier? Und wie wäre es, wenn einer dranginge, besagten Herrn zu entmystifizieren. Er ist doch, wenn er Theater spielt, eher lächerlich als furchterregend.

Und wie wäre es, wenn die sich an der Nase nähmen, die ihn gemacht haben. Ihn und den Peymann, der jetzt zum Schluß seiner Tätigkeit noch die Bühne unseres Burgtheaters versauen läßt. Von echten Schweindln. Auch tierischen. Und die Macher schweigen dazu. Sie sollten und sollen nicht auf die Knie fallen, wenn irgendwo eine Gefahr auftaucht, sondern das einzige Mittel einsetzen, das hilft: Besser sein und das ist gar nicht so schwer: Wie ein besseres Programm und eine bessere Mannschaft auftaucht, wendet sich der Wähler wie der Zuschauer ihnen zu. Und der Populist hat das Nachsehen. Eine bessere ÖVP, eine bessere SPÖ, bessere Grüne und ein besseres LIF, und die Kunstpfeifer blasen auf dem letzten Loch.

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