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Christen in Israel

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Ein zusammenfassender Bericht über die christlichen Gemeinden in Israel wurde kürzlich vom offiziellen Informationsdienst der Israelregierung veröffentlicht. Von einer Gesamtbevölkerung von ungefähr 1,700.000 bekennen sich mehr als 40.000 zum christlichen Glauben — verteilt auf 16 verschiedene Kirchen und Sekten.

Mehr als die Hälfte von Israels Christen sind Katholiken. 15.000 gehören der griechischkatholischen und 6000 der römisch-katholischen Kirche an. Der Führer der Uniierten Griechen ist der Erzbischof von Haifa, Nazareth und Galiläa, Monsignore George H a k i m, während die „Lateiner“ unter der Führung der Apostolischen Vikare von Nord- und Südisrael, Monsignore Antonio V e r g a n i und Pater Terrence Kühn, stehen.

Die nächstgrößte Gruppe sind die orthodoxen Griechen mit zirka 14.000 Seelen. Weiter gibt es an orientalischen Gemeinden 2000 Maro-niten, 1000 orthodoxe Armenier, 700 Kopten und etwa 40 Abessinier.

Die Zahl der Protestanten Israels wird auf 2000 geschätzt. Ungefähr die Hälfte sind Mitglieder der arabischen anglikanischen Kirche, während sich der Rest auf Presbyterianer, Lutheraner, Baptisten, Quäker und verschiedene andere Sekten, meist amerikanischer Provenienz, verteilt. Judenchristen, welcher Kirche sie auch angehören mögen, sind in dem Bericht nicht erwähnt.

Israels Klerus besteht aus ungefähr tausend Geistlichen, Mönchen und Nonnen. Die meisten — 700 — sind Katholiken. Die wichtigsten Orden in Israel sind die Franziskaner, Benediktiner, Karmeliter und Salesianer.

Die Zahl der Kirchen in Israel wird auf 200 geschätzt. Die meisten wurden schon lange vor der Gründung des Staates Israel erbaut, aber auch seit 1948 ist eine Anzahl von Kirchenbauten entstanden. Drei Kirchen wurden seit dem Palästinakrieg fertiggestellt, während sieben andere sich im Bau oder im Planungsstadium befinden. Kirchenbauten wurden durch Entschädigungszahlungen der Israelregierung für Kriegsschäden weitgehend gefördert. In den letzten sieben Jahren wurden ungefähr 300.000 Dollar für diesen Zweck aus öffentlichen Mitteln an die verschiedenen Kirchen ausbezahlt. Die Einigung über die letzte materielle Forderung der katholischen Kirche, die im November erzielt wurde, ist ein Meilenstein in den Beziehungen zwischen Kirche und Staat in Israel.

Der bei weitem wichtigste Kirchenbau in Israel ist die völlige Rekonstruktion der Verkündigungskirche in Nazareth. Diese Kirche (60 mal 40 Meter) wird zu den größten im Orient zählen. Die Kosten des Neubaues werden mit 4 Millionen Dollar beziffert. Ein großer Teil dieser Summe wurde bereits durch Spenden aus aller Welt aufgebracht. Die Demolierung der, übrigens nicht so alten, bestehenden Verkündigungskirche ist schon vollendet und die archäologische Untersuchung des Baugrundes ist im Endstadium. Mit dem Neubau wird im Frühjahr begonnen werden.

Neben Kirchenbauten haben die verschiedenen christlichen Gemeinden auch eine stattliche Anzahl von Waisenhäusern und Schulen in den letzten Jahren erbaut.

Auch die Anzahl der christlichen Touristen ist im Ansteigen. Unter ihnen fiel besonders die große Zahl der österreichischen Pilger im vergangenen Jahr auf.

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