6674478-1961_15_08.jpg
Digital In Arbeit

Kunz mtiert

Werbung
Werbung
Werbung

Papst Johannes XXIII. hat den Kardinal von Wien, Erzbischof Dr. König, zum Legaten bei den im September stattfindenden Feierlichkeiten zur Neunhundertjahrfeier der Weihe des Domes von Speyer ernannt. Da ansonsten das Legatenamt gewöhnlich einem der Kardinale an der römischen Kurie übertragen wird und als eine besondere Auszeichnung gilt — der Legat vertritt den Papst in persona und hat für die Dauer seiner Anwesenheit den Ehrenrang eines Souveräns —, kommt dieser Ernennung sehr ehrender Charakter zu. Der Dom von Speyer beherbergt die Gräber der römisch-deutschen Kaiser aus dem sali- schen und — soweit diese in Deutschland ruhen — aus dem staufischen Hause. Auch der erste Kaiser aus dem Hause Habsburg, Rudolf, ist dort begraben.

Der Drama Council der Kathedrale von Coventry, die nach der Zerstörung im zweiten Weltkrieg als eines der interessantesten Beispiele moderner Kirchenbaukunst wiederaufgebaut wurde und in der nunmehr auch das religiöse Schauspiel gepflegt werden soll, hat die jungen Menschen in Großbritannien zur Teilnahme an einem Schauspielwettbewerb eingeladen. Es geht darum, moderne Stücke zur Aufführung in einer modernen Kathedrale zu finden, die sich mit den zahlreichen Problemen jener jungen Menschen befassen, die „in der Wirrnis des modernen Lebens einen christlichen Weg suchen“. Der Wettbewerb ist auf jugendliche Teilnehmer im Alter von 16 bis 25 Jahren beschränkt. Der Preis in der Gesamthöhe von 100 Pfund Sterling (rund 7200 S) soll für das beste und zweitbeste Stück aufgeteilt werden.

Airne Duval kommt aus einer kinderreichen französischen Bauernfamilie und ist Jesuitenpater. Diesen Tenor tragen seine Worte, seine Gedichte, seine Lieder. Er redet von Christus am liebsten zu allen Menschen, er steigt von der Kanzel in die Konzertsäle, mitten hinein ins Leben, und zieht durch die großen Städte der Welt. Ungefähr 5000 Menschen, zumeist Jugendliche, kamen vergangenen Freitag, um Pater Aime Duval in der Wiener Stadthalle zu hören. Wenige Minuten, und Vortragender und Zuhörer bilden eine große Familie unter einem Banner. P. Duval spricht und singt, begleitet auf seiner Gitarre, von der Begegnung mit Christus in dem unbekannten Mann, der müde und blaß von seiner Arbeit heimkehrt, vom Himmel, der eins ist mit der Erde, der nicht jenseits der Wolken zu suchen ist, er singt von der Freude des Christenmenschen, für den es keine Traurigkeit geben kann. Eine wunderbare, gelöste Atmosphäre erfüllt die so nüchterne Halle.

Vor allzu großem Una-Sancta-Opti- mismus warnte der Erlanger Kirchenhistoriker Prof. Walther von Loewenich vor dem Bochumer Arbeitskreis der Evangelischen Akademie. Seiner Meinung nach besteht der kaum überwindlich erscheinende Hauptunterschied zwischen beiden großen christlichen Konfessionen im gegensätzlichen Kirchenverständnis und der damit verbundenen Wahrheitsfrage. Nach der Überwindung des „liberalen“ Protestantismus durch Karl Barth und zumal während des Kirchenkampfes sei es zu einer Annäherung und einer damit verbundenen Besinnung auf das Wesentliche gekommen, meinte Professor von Loewenich. Diese Bestrebungen hätten jedoch nach dem zweiten Weltkrieg durch katholische Maßnahmen, wie etwa das Mariendogma und das Vatikanische Monitum an die Una-Sancta-Bewegung spürbare Rückschläge erlitten. Dennoch seien Gespräche „über den Zaun“ auch heute nicht sinnlos, sofern sie in Liebe und mit nüchterner Sachkenntnis geführt würden.

Letzten Nachrichten zufolge befindet sich außer dem eingekerkerten amerikanischen Bischof Walsh noch ein weiterer nichtchinesischer Priester in China. Es handelt sich um den Sljähri- gen Deutschen P. Peter Huengsberg von der Gesellschaft des Göttlichen Wortes, den früheren Schatzmeister der von den Kommunisten aufgelassenen Fu-Jen- Universität, Peking, der von 1950 bis 1956 im Gefängnis festgehalten wurde. Seit 1956 befindet sich der Missionär wieder auf freiem Fuß, darf aber Peking nicht verlassen. Den dürftig durchsickernden Nachrichten zufolge wurde P. Huengsberg gestattet, in einer der vier noch offenstehenden Kirchen Pekings an Sonntagen zu zelebrieren. Bevor die religiöse Verfolgung einsetzte, wurden bek-nntlich an Sonntagen an 30 verschiedenen Punkten der Stadt Messen zelebriert.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung