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Ewige Schönheit des ewigen Roms

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Leonard von Matt, der berühmte Schweizer Photograph, der der Welt schon viele und bedeutende Photowerke über, christliche Heilige, wie Ignatius von Loyola. Bernadette Soubirous, Dominikus usw., geschenkt hat, der mit seinen Werken eine Geschichte der Heiligen in Bildern zu geben vermochte! legt eine neue ‘Reihe von Werken vor in denen er die Geschichte jener. Stadt „ erzählt die einst Mittelpunkt des römischen Weltreiches war und heute Mittelpunkt der römischen Weltkirche ist. Vier Bände sind es, die bisher erschienen sind; durch sie vermag der Betrachter die ewigen alten und jungen Schönheiten dieser einmaligen Stadt in sich aufzunehmen und zu genießen. Der erste und der zweite Band dieser Sammlung, die mit Recht den Namen „ROMA“ trägt, sind der antiken Kunst gewidmet. Ihre Titel heißen: „Architektur im alten Rom“ und „Römische Bildwerke". Beim Betrachten des letzteren Bandes wird der Leser wieder gewahr, was die Kunstgeschichte seit langem behauptet: daß es die Aufgabe Roms war, der Welt das Bild des antiken Menschen in seinen Wandlungen zu bewahren. So bedeutet die Betrachtung der antiken Plastik in Rom mehr als römische Kunstgeschichte betreiben. Rom hatte als Sammelpunkt der antiken Kunstströmungen eine doppelte Aufgabe: einmal diejenige, unter äußeren Einflüssen den eigenen Stil zu entwickeln, der vornehmlich in der Repräsentation, im Porträt zur Geltung kommt, zum anderen diejenige, zu erhalten und zu überliefern. — Der Band über antike römische Architektur beweist erneut, daß die Zeit, in der man römische Kunst nur als einen Ableger der griechischen Kunst ansah und ihr keinen ästhetischen, sondern nur einen historischen Wert zubilligte, überwunden ist. In diesem Band offenbart sich römische Schöpferkraft, besonders großartig in der Architektur. Es ist aufregend, zu sehen, daß die uralten Anlagen des römischen Kunstschaffens erst durch griechische Anregung zur Entfaltung und zum höchsten Ausdruck des eigenen Wesens gelangen konnten. — Die beiden übrigen Bände sind dem Mittelpunkt der römischen Kirche, dem Petersdom und dem Vatikan gewidmet. In dem Band „Die Peterskirche“ zeigt sich das krönende Wahrzeichen Roms und des ganzen christlichen Erdkreises in der Vielfalt seiner Aspekte. Bild und Text letzteren schrieb Dieter von Balthasar, Majöf in der päpstlichen Schweizergarde und Bruder des berühmten Schweizer Theologen Hans Urs’ tön Balthasar bilden eine Einheit und vermitteln eine in ästhetischer und ideeller Hinsicht gültige Gesamtschau, in welcher auch ,das neuentdeckte Grab des heiligen Petrus nicht fehlt, dem das Gotteshaus sein Dasein verdankt. Eine Reihe von Aufnahmen der Basilika in ihrem Festesglanz bilden den eindrucksvollen Abschluß. — Der Band „Kunst im Vatikan“ wiederum richtet den Blick des Beschauers auf die wertvollsten Kunstschätze der vatikanischen Museen, auf seine Palastanlagen und seine Gärten. Es war gewiß nicht leicht, aus der ungeheuren Fülle eine Auswahl zu treffen. Das Buch konnte sich auch nur auf das Wesentlichste beschränken, vernachlässigt aber dabei stimmungsvolle Eindrücke belebter Räume nicht, die jedem Besucher des Vatikans unauslöschbar in Erinnerung geblieben sind. Der Text — ebenfalls von Dieter von Balthasar — würdigt nach einer orientierenden Gesamtschau den künstlerischen und ideellen Gehalt der abgebildeten Werke.

Alle vier Bände erschienen im Verlag Albrecht Dürer, Wien. Jeder Band umfaßt zwölf Seiten Text und 48 Bildtafeln im Großformat. Preis pro Band 98 Schilling. Jeder Kunstfreund, jeder Liebhaber Roms wird mit diesen Bänden seine Bibliothek bereichern können, mit dem Betrachten der Bilder, dem Lesen der Texte viele schöne und besinnliche Stunden erleben.

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