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Beim Mozartfest 1906 führte Richard Strauss zum erstenmal in Salzburg den Taktstock, nach der Generalprobe der „Liebe der Danae“ im Sommer 1944 nahm er in bewegten Worten von den Künstlern und der geliebten Stadt Abschied. In den Jahrzehnten zwischen diesen beiden markanten Daten entfaltet sich in der Wechselwirkung zwischen Meister und geweihter Stätte ein goldenes Zeitalter der neueren Musikgeschichte. „Richard Strauss und Salzburg“ ist das Thema einer Ausstellung in der Residenz, die ąn Hand zahlreicher Erinnerungsstücke, Photos, Autographen, Kostüm- und Bühnenentwürfe eine monographische Übersicht bietet. An markanter Stelle: Faistauers immer wieder bezauberndes Porträt Richard Mayrs als Ochs.

Ebenfalls in der Residenz, im barocken Rahmen, eröffnet sich ein Blick in die „Welt der naiven Malerei“. Eine Schau, die erneut die Vielschichtigkeit und Spannweite des Begriffes „Naive Malerei“ deutlich macht. Von den Altmeistern sind Rousseau — nicht sehr repräsentativ —, Baucheant, Vivin, Tro- tin, die Seraphine Louis und Grandma Moses vertreten. Der Kroate Emerik Fejes , ist ins einfache kachelartige Ornament förmlich verliebt, Rene Rimbert nähert sich dem magischen Realismus, der Österreicher Kumpf vollends, gewissermaßen ein Högfeldt mit Gamsbart, tupft in leuchtenden Farben eine barock verschnörkelte donauländische Kirtagswelt auf die Leinwand.

Die Galerie Welz zeigt 84 Zeichnungen von Gustav Klimt, ßgurale Studien, mit sensiblem, leichtem Strich rasch notierte Bildideen, Frauėnakte, die mit den Hüllen alles Nurdekorative der Zeitkunst Verhaftete abgestreift haben. Mit der Ausstellung dieser Meisterwerke der Graphik nimmt Salzburg sinngemäß das Thema „Aufbruch ins neue Jahrhundert“ auf.

Im Künstlerhaus begegnet man wieder der „Salzburger Gruppe“, eine Begegnung, die immer interessante Aspekte bietet. Von den nahezu hundert Exponaten seien Kay Krasnitzkys dekorative Reliefs und graphische Kompositionen, Irma Toledos eindrucksvolle Landschaften, Hermann Obers verästelte und gegitterte Strukturen und Rudolf E. Karschs visionäre, berstende Ruinen besonders erwähnt. Der Katalog ist zugleich eine kleine Sammlung von Graphiken aller Künstler der „Salzburger Gruppe“.

„Klang im Bild“, eine Ausstellung im Pavillon des Zwerglgartens, konfrontierte das Publikum mit den Ergebnissen eines Förderungsbewerbes, den der Philips- Konzern ausschrieb. Die gezeigten Werke sind ihrem Wert nach sehr unterschiedlich, die angestrebte Werbewirkung überwog die künstlerische Bedeutung des ganzen Vorhabens.

In den Räumen des Fest spielpresse- büros zeigt der Photograph Herbert Hre- bicek Proben seiner Arbeit, die auf Kunstwanderungen und während der Festspiele entstanden. Vor allem die lebensvollen Porträts von Richard Neutra, Oskar Kokoschka und Bernhard Paumgartner weisen Hrebicek als erstrangigen Fachmann seines Metiers aus.

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