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Spaß mit Tieren

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DIE SCHWARZEN FÜCHSE. Die Abenteuer der vier Inselkinder mit der Fuchsfamllle. Von Ellis D 111 o n. Aus dem Englischen. Verlag Herder, Freiburg-Basel-Wien, 1961. 155 Selten, Ganzleinen. DM 8.80.

Die Leute von der kleinen irischen Insel halben wenig Berührung mit der Welt. Der Aberglaube wuchert. Füchse muß man ausrotten, wo man sie findet, sie sind räuberisch und mörderisch, sie verwandeln sich in böse Menschen, sie stehen mit den Hexen in geheimem Bunde. Vier Schulbuben aber haben da ein seltsames Erlebnis. In einer Sturmnacht treibt das Meer zwei Füchse ans Ufer, und den Kindern geht es nun darum, sie vor den ihnen feindlichen Menschen zu verbergen. Wie entzückend berichtet uns der Dichter von all den Mühen der Jungen, die ihnen rasch lieb gewordenen Füchse heimlich zu hüten und gar, wie da noch vier kleine Füchse zur Welt kommen, die auch umsorgt werden müssen. Schließlich stellt sich heraus, daß diese Tiere, die nicht das rote Fell von Füchsen tragen, Silberfüchse aus dem Dubliner Zoo sind. Ihr Betreuer kommt aus Dublin und holt sie ab. Der Aberglaube gegen Füchse ist auf der Insel ausgelöscht. Die Freude des Lesers an dem reizenden, künstlerisch bedeutsamen Buche wird noch durch viele wertvolle Zeichnung erhöht.

müssen tiere draussen bleiben? von

Marlen Haushofe r. Verlag für Jugend und Volk, Wien-München, 1967. 176 Selten. Farbiger Pappband.

Schorschi hatte drei kleine Schwestern, die schrecklich viel Lärm machten. Aber er war schließlich ein Schulbub und brauchte zum Lernen auch Ruhe. Da gab es mit einemmal einen Ausweg. Schorschi kam ins Internat zu vielen anderen Schülern. Und dort war es für ihn wunderbar. Die Buben lernten alle mehr oder weniger fleißig und hatten auch miteinander viel Spaß. Die Lehrer waren streng, aber gerecht. Und in dem Internat gab es auch etwas Merkwürdiges, Aquarien mit schönen Fischen, eine Schildkröte, einen Kater und einen lieben großen Hund. Wie sich das alles miteinander vertrug, manchmal schlecht, aber zumeist gut, das erzählt uns die mit den höchsten Literaturpreisen gekrönte oberösterreichische Schriftstellerin auf eine Art, die Kinder und Große gleicherweise entzückt.

POLDERL UND LEOPOLD. Von E. A. Treffler. St.-Gabriel-Verlag, Midllng bei Wien, 1967. 105 Selten, farbiger Pappband.

In sehr kluger und einprägsamer Weise erzählt Treffler von den Babenbergern in Näederösterreich. Den Rahmen bildet das Österreich von heute mit Sängerknaben, ihren Freuden und Sorgen. Der kleine Polderl ist Sängerknabe im Stift Klosterneuburg und wird von seinem Onkel, dem Chorleiter, über die Dinge unterrichtet, die vor Jahrhunderten um den Namensvetter des Kindes spielen, um den Markgrafen

Leopold III., den später Heiliggesprochenen. Leopold III. ist der Gründer des Chorherrenstiftes Neuenburg, heute Klosterneuburg, und des Zisterzienserklosters Heiligenkreuz. Sein segensreiches Leben verbrachte er zum großen Teil in Melicum, heute Melk. Seine Gesinnung wie die seines Namensvetters von heute, Polderl, fußt vorweg auf Frömmigkeit und Heimatliebe. Zu den wertvollsten Teilen des schönen Buches zählt die Schilderung der durch Niederösterreich ziehenden Kreuzfahrer. Ungemein belebend wirken die guten Bilder von Robert Schell. Dem schon tiefer schürfenden Wissensdrang der jungen Leser dienen die beigefügten beiden Landkarten. *

DAS VERBOTENE HAUS. Von Rumer G o d-d e n. Aus dem Englischen. Benzlger-Verlag, Zurich-Einsledeln-Köln, 1967. 111 Selten. Gansleinen, DM 9.80.

Auf kindlich fröhliche Art geht in diesem reizenden Jungmädchenbuch die Verfasserin, um nicht zu sagen: an soziale Probleme heran. In einer Londoner Vorstadt hausen mit ihren Angehörigen die kleine Beldnda und ihre Kusine Nina und sehen vor sich ein schönes, vornehmes Haus, das noch immer unbewohnt ist. Dann kommt eine große Enttäuschung, die neuen Nachbarn sind überaus fein und befassen sich nicht mit gewöhnlichen Leuten von der Gasse. Das noble kleine Mädchen Gern hätte ja nichts dagegen, Belinda und Nina kennenzulernen. Aber die feine Tante verbietet es energisch, sich mit den ungezogenen Kindern aus dem Nachbarhaus einzulassen. Belinda macht sich dennoch an di kleine Gern heran. Die schrecklichen Dinge, die zum Vergnügen der Leser daraus entstehen, münden zuletzt in Frieden und Freundschaft und machen ein Ende mit dem Gegensatz von reich und arm.

FLORIAN MOHNKOPF UND FLORINDA. Von Wilfried Zeller -Zellenberg. Verlag Herder, Wien. 32 Seiten. S 60.—.

Der Maler und Hundefreund Zeller-Zellenberg erzählt hier von einem Maler und dessen Hunde. Den kleinsten der Hunde, Kugelbunt, bekommt das Mädchen Kugelrund zum Geschenk. Kugelbunt und Kugelrund sollen getrennt werden, doch versteht es der Hund, sich unersetzlich zu machen, und als er schließlich noch einen Brand im Zimmer des Mädchens entdeckt — darf er für alle Zeiten bei seiner kleinen Herrin bleiben.

Die amüsante Erzählung ergänzen lustige, farbige Zeichnungen. Ein Band, besonders geeignet für Kinder ab acht Jahren, wird nicht nur Hundefreuniden viel Spaß machen. Zumal Tiergeschichten, ein wirksames Erziehungsmittel, unbedingt in den „Bücherkasten“ eines Kinde gehören. +

BARRY. Von Paul Nusbaum r. Text von Bettina Hürlimann. Atlantis-Verlag. ZUrich. 28 Selten, 12 Farbtafeln und 15 Textzeichnungen sFr. 13.50.

Der Bernhardinerhund Barry, berühmter Bergführer und Lebensretter zur Zeit Napoleons, ist der Held des Kinderbuches. In leichtverständlicher Weise werden der Lebensweg des Hundes, seine Lehrzeit und seine Taten erzählt. Diese halblegendäre Erzählung kann schon von Abc-Schützen gut verstanden werden. Eine Tiergeschichte, spannend, informativ und ohne Pathos erzählt, die eine tiefempfundene Liebe zur Kreatur im Kinde wecken möchte.

Schade nur, daß die bunten Illustrationen im Farbton etwas zu dunkel gerieten und daher von manchem

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