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Dramatische Höhepunkte
Das vom 26. Oktober bis 26. November stattfindende Festival „Wien modern", das heuer zum sechsten Mal abläuft und unter der Leitung Claudio Abbados längst internationalen Ruf hat, überrascht sein Publikum heuer gleich zu Beginn mit monumentalen Werken:
Mit dem „Requiem für einen jungen Dichter", des 1970 in den Freitod gegangenen Deutschen Bernd Alois Zimmermann und mit der Lukas-Passion des Polen Krzysztof Penderecki wurden nicht nur überwältigende erste Höhepunkte des Festivals gesetzt, das schon in der ersten Woche zwölf Konzerte und Gesprächskreise über elektronische Musik bot; sie wurden auch zu gesellschaftlichen Ereignissen.
B. A. Zimmermanns „Requiem" ist eine dramatisch packende 75-Minuten-Colla-ge: Ein aufregendes „Hör-Spiel" nach Texten von Augustinus bis James Joyce, unterspickt mit zahllosen Musikzitaten von Bach über Beethovens „Neunte" bis zu Isoldes Liebestod, Jazz und den Beatles, verpackt in elektronische Klangkatarakte und riesige Chorpassagen.
Imponierend inszenierte Zoltan Pesko im Konzerthaus dieses Klangtheater mit der Slowakischen Philharmonie (mit Chor) und einer hervorragenden Solistenschar. Und machte Zimmermanns philosophischen Versuch spürbar, in seinen Klangnetzen die Welt, ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft einzufangen.
Penderecki trat im Musikverein für seine Lukas-Passion selbst ans Pult der Wiener Symphoniker und des Krakauer Philharmonischen Chors, die seinen schillernden „Klangteppich" gekonnt ausspannten:
Das Leiden und Sterben Christi - kunstvoll in einen Klang-Bildteppich gewirkt.
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