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Investitionen für die Zukunft

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Universitäten und Hochschulen haben entscheidend die Kulturgeschichte Europas mitgeformt. Ein moderner Staat, eine so kompliziert angelegte Gesellschaftsstruktur, wie wir sie heute in den Industrieländern der Erde vorfinden, ist ohne Universität undenkbar.

Man möge sich nur für einen Augenblick vorstellen, daß Österreich keine Universitäten hätte: Ärzte, Architekten, Juristen, Lehrer, Künstler, Wirtschaftsfachleute, Chemiker, Fachleute in der Land- und Forstwirtschaft - sie alle müßten als Experten aus dem Ausland herangezogen werden und begabte junge Menschen müßten zum Studium in fremde Länder geschickt werden -Österreich wäre zu einem Entwicklungsland der dritten Welt geworden.

Damit ist aber schon eine der Hauptaufgaben der Universitäten charakterisiert: die fachliche Heranbildung von hochqualifizierten Kräften, die an den Schaltstellen unseres Staates wichtige Funktionen zu erfüllen haben, die für Kultur, Gesundheit, Administration und Produktion verantwortlich sind.

Die Universitäten und Hochschulen sind weiters Stätten, die Wissen und Kultur hüten, tradieren und vermehren; sie tragen nach wie vor die Hauptlast der Forschung und betreiben sowohl Grundlagenforschung, die ein wichtiger Aspekt unserer Kultur ist und der Vermehrung unseres Wissens um die Welt, in der wir leben, dient, als auch angewandte Forschung, die als Dienstleistungsfunktion der Gesellschaft gegenüber angesehen werden kann.

An den Universitäten und Hochschulen wird aber auch eine höhere Bildung im weitesten Umfang vermittelt; eine Funktion, die in Zukunft an Wichtigkeit gewinnen wird, da hier die hohen Schulen einen wichtigen Beitrag zur gesunden Verwendung der Freizeit aller Bevölkerungsschichten liefern können, wie es das schon angelaufene Studium für „Senioren“ deutlich gezeigt hat.

Vom 26. bis 31. März 1979 veranstalten unter dem Motto „Hochschulen informieren“ erstmals alle 18 österreichischen Universitäten und Kunsthochschulen auf Initiative der österreichischen Rektorenkonferenz eine Informationswoche. In diesen Tagen finden an sämtlichen Hoch-schulorten Österreichs Vorträge, Vorlesungen, Führungen, Diskussionen und ähnliche Veranstaltungen statt, die der Bevölkerung die Bedeutung der hohen Schulen veranschaulichen sollen. Zahlreiche Hochschulinstitute in Wien und in den Bundesländern können in dieser Woche besichtigt werden und bieten so einen direkten Einblick in die Forschungsarbeit unserer Hochschulen.

Diese Woche soll dazu dienen, der Bevölkerung die Leistungen der Universitäten und Kunsthochschulen vor Augen zu führen, sie soll zeigen, daß Investitionen in die Hochschulen in irgendeiner Form jedermann zugute kommen und Investitionen für die Zukunft sind, und sie sollen dokumentieren, daß die Hochschulen gewillt sind, der Öffentlichkeit Rechenschaft über ihre Aktivitäten abzulegen.

Der viel - und stets falsch - zitierte „Elfenbeinturm“ gehört schon längst der Vergangenheit an. Die österreichischen Hochschulen und Universitäten stehen im Leben und wollen dies in dieser Informationswoche der gesamten österreichischen Öffentlichkeit vor Augen führen. Die Hohen Schulen Österreichs werden es auch in Zukunft als eine ihrer vornehmsten Aufgaben ansehen, die österreichische Bevölkerung zu informieren.

(Der Autor ist Vorsitzender der österreichischen Rektorenkonferenz)

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