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STEWEAG größter steirischer Investor

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Das Investitionspräliminare dar STEWEAG für 1981 bedeutet einen absoluten Spitzenwert. Mit geplanten Ausgaben von 1,42 Milliarden Schilling für Investitionen Hegt das Präliminare 1981 um rund 60% höher als Im Vorjahr Rund 80% dieser Summe, also 1,13 Milliarden Schilling, kommen der steirischen Wirtschaft zugute. Damit Ist die STEWEAG zweifellos der größte steirische Investor und sichert Tausende von Arbeitsplätzen.

Es erhebt sich die Frage, warum gerade für heuer derartig umfangreiche Bauvorhaben vorgesehen wurden, wenn ohnehin das Geld knapp wird und allentnalben davon gesprochen wird, daB der Strombedarfszuwachs in Zukunft ohnehin geringer sein werde.

Es sind Im wesentlichen zwei Gründe, die im Jahr 1981 zu einem besonderen Anstieg des Investitionsvolumens führen: Zum einen muB die STEWEAG rasch Ersatz für ihre Beteiligung am Kernkraftwerk Zwentendorf schaffen und hat hiezu im November des Vorjahres den BaubeschluB für das Fernheizkraftwerk Süd mit Baukosten von rund 4,1 Milliarden Schilling gefaßt. Etwa 320 Millionen davon werden bereits heuer, vorwiegend für die Anzahlungen für Turbine und Kessel, aufzubringen sein. Als zweite Ursache für das Ansteigen der Investitionen ist der Ausbau der Fernwärmeversorgung zu nennen. Rund 105 Millionen Schilling sind 1981 dafür vorgesehen. Energiesparen kostet eben auch Geld.

Den Hauptanteil am Präliminare 1981 macht allerdings weiterhin der Wasserkraftwerksausbau mit einem geschätzten Aufwand von fast 470 Millionen Schilling aus. Hier geht es vor allem um die Kraftwerke Boden- dort und Spielfeld, deren Bau auf vollen Touren läuft In Bodendort werden heuer die Hauptbauarbeiten am Krafthaus und an der Sperre durchgeführt, die beiden Stollen werden fertiggefräst, und beim Triebwasserstollen wird mit der Betonierung begonnen; die Druckrohrleitung wird verlegt, die Maschinenmontage beginnt. Die Inbetriebnahme dieses Kraftwerkes ist für Mitte 1982 geplant.

In Spielfeld ist heuer die Errichtung der Wehrfelder und des Krafthauses geplant, auch dort wird bereits im Herbst 1981 mit der Maschinenmontage begonnen. Das Kraftwerk soll bereits im Juni 1982 In Betrieb genommen werden.

Außer diesen großen Investitionen soll aber auch mit dem Bau des Kraftwerkes Mandling begonnen werden.

Gleichzeitig muß aus technischen Gründen noch heuer der Neubau der Sperre Pack in die Wege geleitet werden. Die nunmehr 50 Jahre alt gewordene Staumauer müßte einer Generalüberholung unterzogen werden. Diese Generalsanierung hätte allerdings die Folge, daß der als Fremdenverkehrsattraktion bekannte Packer Stausee einige Jahre lang leer wäre. Dieser Umstand würde für die Fremdenverkehrswirtschaft auf Jahre erhebliche ElnbuBen bedeuten. Die STEWEAG hat sich daher entschlossen, die alte Mauer nicht zu sanieren, sondern statt dessen etwa zweieinhalb Kilometer westlich davon einen Stelnschüttdamm zu errichten. Damit wird der Stauraum von derzeit 5 Millionen auf 15 Mil

lionen Kubikmeter verdreifacht. Unterhalb der bestehenden Hlerzmann-Sperre wird ein neues Kraftwerk errichtet, das durch einen Stollen vom Packer-Stausee mit Wasser versorgt wird. Mit 220 Millionen Kilowattstunden pro Jahr wird dieses Kraftwerk zu den größten Wasserkraftwerken der Steiermark zählen.

Neben der Finanzierung der eigenen Kraftwerksbauten hat die STEWEAG noch Zahlungsverpflichtungen durch ihre 10%lge Beteiligung am Kohlekraftwerk Voitsberg III der ODK zu erfüllen, wofür ca. 83 Millionen Schilling erforderlich sind. Zusammen ergibt sich somit allein für den Kraftwerksausbau ein Finanzierungsbedarf von 870 Millionen Schilling, wozu dann noch rund 35 Millionen Schilling für Ergänzungs- und Erneuerungsarbeiten bei bestehenden Kraftwerken hinzukommen.

Aber auch die Position „Ausbau des Verteilnetzes“ ist mit 425 Millionen Schilling diesmal wesentlich höher als im Jahr 1980. Hier fallen insbesondere die 110- kV-Leitungen ins Gewicht, die errichtet werden messen, einerseits um die Stromerzeugung aus den neu- geplanton Kraftwerken abtransportieren zu können, andererseits um die Versorgungsqualität und -Sicherheit aufrecht zu erhalten. Mehr als 100 km 110-kV-Lei- tungen müssen ln diesem Jahr gebaut oder zumindest begonnen werden. Hiezu gehören vor allem die Leitung von Lieboch nach Aich in den Bereich von St. Bartholomä für den Abtransport der Stromerzeugung aus dem Kraftwerk Voitsberg III und die Leitung von Teufenbach’ nach Bodendorf, um das dortige Mur- Kraftwerk an das Hochspannungsnetz anzuschließen. Ferner muß die schwache ehemalige 60-kV-Leitung Werndorf - Leibnitz durch eine schwere Doppelleitung ersetzt werden, und schließlich ist zur Verbesserung in der Ost- und Weststeiermark mit dem Bau einer Leitung von Welz nach Birkfeld und von Leibnitz nach Bergla zu beginnen.

An Umspannwerken ist vor allem die Errichtung eines 110/20-kV-Umspannwerkes in Bergla zur Entlastung des 60/20-kV-Umspannwerkes Deutschlandsberg zu nennen, weiters der Ausbau der Anlage Haus im Ennstal, wo ein zweiter Transformator aufgestellt wird; eine Maßnahme, die neben mehreren sonstigen Netzausbauten im Bereich von Schladming für die Sicherheit der Stromversorgung bei der Abhaltung der Weltmeisterschaft notwendig ist.

Im übrigen liegen aber die Ausbauvorhaben im Bereich des Mittelspannungs- und Niederspannungsnetzes mit einem Gesamtvolumen von ca. 100 Millionen Schilling im mehrjährigen Durchschnitt Auf den Ausbau der Fernwärmeversorgungseinrichtungen mit einem Aufwand von 105 Millionen Schilling wurde bereits hingewiesen. Hiebei geht es vor allem um den Weiterbau des Vertellnetzes im Bereich Voltsberg und Bärnbach und die Errichtung der zugehörigen Heizzentrale, wofür rund 50 Millionen Schilling vorgesehen sind. Der Bau weiterer Blockheizkraftwerke ist in Deutschlandsberg, Bruck, Mürzzuschlag, Rottenmann, Knittelfeld, Liezen sowie in einigen anderen Bezirksstädten geplant.

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