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Private um zehn Prozent höhe

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Der Konjunkturaufschwung brachte in Österreich für die gesamte Wirtschaft auch einen starken Anstieg des Strombedarfes. Dies geht aus dem Geschäftsbericht der Verbundsgesellschaft hervor, der vor kurzem veröffentlicht wurde.

Der Stromverbrauch in der öffentlichen Elektrizitätsversorgung betrug im Jahre 1968 17,4 Milliarden kWh und lag damit um 8,4 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres. Entscheidend war dabei der große Anstieg des Verbrauches in der Industrie. Während der Zuwachs bei der Abgabe an die Industrie im Jahre 1967 nur 1 Prozent betrug, erreichte er im Jahre 1968 den relativ hohen Wert von 6,8 Prozent. Auch im Verbrauch der privaten Haushalte war mit 10 Prozent erneut eine starke Zunahme gegeben. Auch im ersten Quartal 1969 hielt diese positive Tendenz an. Im März wurde sogar eine Zunahme des Stromverbrauches in der öffentlichen Elektrizitätsversorgung von 10,6 Prozent verzeichnet. Die Erzeugung der Kraftwerke des Verbundkonzerns (einschließlich der Vorarlberger Illwerkö AG) betrug im Jähre 1968 12,6 Miffiärden“ kWh, das sind 56,9 Prozent der Erzeugung in der öffentlichen Versorgung. Durch die Inbetriebnahme der neuen Kraftwerke, wie des Donaukraftwerkes Wallsee-Mitterkirchen, des Drau-kraftwerkes Feistritz und des Enns-kraftwerkes Gresten, erhöhte sich die Engpaßleistung der Wasserkraftwerke des Konzerns auf 2,8 Millionen kWh.

Im Berichtsjahr wurde nunmehr auch mit Ungarn als letztem der Nachbarstaaten Österreichs der Energieaustausch aufgenommen. Die 220 kV-Leitung Wien-Südost—Györ, deren Länge auf österreichischem Staatsgebiet 63,7 km beträgt, wurde am 30. 4. 1968 feierlich dem Betrieb übergeben.

Das Umspannwerk St. Peter, das eine Schlüsselstellung im Energieaustausch mit der Bundesrepublik Deutschland innehat, wurde um eine zweite 220 kV-Kupplung und eine dritte Sammelschiene erweitert. In Westösterreich wurden die Arbeiten am Umspannwerk Zell am Ziller abgeschlossen. Das Werk wurde im Februar 1969 in Betrieb genommen. Der Finanzbedarf des Verbundkonzerns betrug rund 2,75 Milliarden Schilling. Hievan entfielen auf Investitionen 1,9 Milliarden Schilling. Die Tilgungen betrugen rund 850 Millionen Schilling. Die Deckung dieses Bedarfes erfolgte zu rund 43 Prozent durch Eigenmittel und zu 57 Prozent durch Fremdmittel.

Die Bilanzsumme erreichte zum 31. 12. 1968 die Höhe von 5485 Millionen Schilling.

Nach Aufteilung des Konzerngewinnes verbleibt für die Verbundgesellschaft ein erwirtschafteter Bruttogewinn von 45,73 Millionen Schilling. Nach Vornahme vorzeitiger steuerbegünstigter Abschreibungen im Ausmaß von 62,67 Millionen Schilling und einer Teilauflösung freier Rücklagen im Betrag von 16,91 Millionen Schilling ergibt sich praktisch eine ausgeglichene Bilanz. Von dem unter „Anlagevermögen“ ausgewiesenen Betrag entfallen 2023 Millionen Schilling auf Betriebseinrichtungen des Verbundnetzes. Die größte Bedeutung innerhalb dieser Betriebseinrichtungen nehmen die mit 220 kV und ILO kV Spannung betriebenen Leitungen mit 1260 Millionen Schilling ein. Diese Leitungen verfügen über eine Trassenlänge von 2902 km. Die Anlagenwerte der Umspann- und Schaltwerke einschließlich der Verwaltung erreichen 763 Millionen Schilling. In den Umspann- und Schaltwerken sind Umspanner mit einer Leistung von 2290,5 MVA, wovon auf 19 Hauptumspanner 220/110 kV eine Leistung von 2140 MVA entfällt.

Die Größenordnung des Umlaufvermögens ist durch Forderung an Konzernunternehmen aus der Konzernfinanzierung sowie aus Forderungen wegen weitergegebener Anleihen und Kredite charakterisiert. Die von der Verbundgesellschaft getroffenen Vermögens- und Finanzierungsdispositionen bewirkten, daß 87 Prozent des Kapitals zur Schaffung neuer Vermögenswerte und 13 Prozent zur Schuldentilgung verwendet wurden.

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