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Verkehrsader Pyhrnautobahn

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Die Verbindung von Norddeutschland über Bayern in die Adria-Region und in den südeuropäischen Raum ist schon seit alters her über die Pyhrnroute gegangen, und damit ist diese Strek-ke zu einer der wichtigsten Nordwest-Südost-Verbindungen geworden. Im Zuge eines engeren europäischen Zusammenschlusses wird dieser Verbindung eine noch wichtigere Rolle als diese schon jetzt hat, zukommen. Die überregionale Bedeutung dieser Verkehrsader zeigt sich schon darin, daß die Innkreis-Pyhrn-Auto-bahn schon 1954 in das europäisehe Ubereinkommen über die Hauptverkehrsstraßen aufgenommen wurde.

Unabhängig davon, ob Österreich in absehbarer Zeit Mitglied in der Europäischen Gemeinschaft wird oder nicht, bleibt es als Transitland für die Europäische Gemeinschaft von großer Bedeutung. Die Alpenübergänge werden daher in Zukunft einen noch stärkeren Transitverkehr zu bewältigen haben, und schon allein deshalb ist der autobahnmäßige Ausbau der Alpenübergänge, im konkreten Fall der Pyhrnautobahn, dringend notwendig.

Nach einer Verkehrsprognose des Institutes für Wirtschaftsforschung in München wird allein der Verkehr Bayerns mit dem Ausland in den nächsten 15 Jahren noch um weitere 50 Prozent (nach Tonnen gerechnet) zunehmen, wobei der Großteil davon, nämlich 60 Prozent, in einer Zunahme des Straßengüter-Verkehrs besteht.

Dazu kommt, daß Anfang der neunziger Jahre der Rhein-Main-Donau-Kanal fertiggestellt wird. Auch diese neue Verkehrsverbindung wird vermutlich eine Verstärkung des Güterverkehrs zwischen den Adria-Häfen und der Donau im Raum von Linz mit sich bringen.

Das zu erwartende Verkehrsaufkommen wird es notwendig machen, auch die bestehenden Schienenverbindungen zu modernisieren und auszubauen, um soweit als möglich Güter über den Schienenweg befördern zu können. Die schon erwähnte Studie geht von einer Zunahme des Eisenbahn-Güterverkehrs um etwa acht Prozent aus. Es wäre also unrealistisch zu glauben, daß eine Entlastung der Straße durch Verlagerung des Gütertransportes auf die Schiene möglich wäre. In Wahrheit wird es notwendig sein, beide Wege leistungsfähig auszubauen.

Gerade auch für die Obersteiermark stellt die Pyhrnautobahn eine notwendige Voraussetzung für eine wirtschaftliche Wiederbelebung dieser Region dar. Nicht zuletzt aufgrund mangelhafter Verkehrsverbindungen in die europäischen industriellen Ballungszentren sind die wirtschaftlichen Schwierigkeiten in den Betrieben der Obersteiermark entstanden.

Die Pyhrnautobahn verbindet zwei Ballungszentren mit etwa zwei Millionen Einwohnern und mit einer Wirtschaftskraft von efc-wa zwei Fünftel der österreichischen Industrieproduktion.

Aufgabe der Politiker ist es, Rahmenbedingungen zu schaffen, die den Bewohnern eines Landes bestmögliche Lebensbedingungen geben. Dazu gehört neben einem funktionierenden Steuersystem, einer geordneten Verwaltung, qualifizierten Mitarbeitern und so weiter auch eine angemessene Infrastruktur im Verkehrsbereich.

So wie heute vermutlich die Verbindung zwischen Wien—Linz — Salzburg ohne Autobahn unvorstellbar wäre, wird es im Jahr 2000 unverständlich sein, daß heute gegen den Bau einer so wichtigen Verkehrsstrecke wie der Pyhrnautobahn Bedenken geltend gemacht werden.

Der Autor ist Geschäftsführer der Vereini-

Sung österreichischer Industrieller der Lan-esgruppe Oberösterreich.

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