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Vielfältig ist ihre Hilfe

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Die UNASAY (Union Campe-sina del Azuay) ist eine ekuadorianische Organisation zur Förderung der Kleinbauern, vor allem von landwirtschaftlichen Kooperativen und Vereinigungen. Sie nimmt auch die Interessen von einzelnen Kleinbauern wahr.

Zur Unterstützung bei der Landwirtschaftsberatung, die von dieser Organisation ausgeht, wurde ein Entwicklungshelfer angefordert, der im Oktober 1987 seinen Einsatz beginnen konnte. In den ersten drei Monaten seines Einsatzes wurden dem Landwirtschaftsmeister Franz Kirchner drei Bauerngemeinschaften zugeteilt. Ihre Bauern befinden sich durchwegs auf einer Seehöhe von 3.000 Metern und darüber. Dementsprechend schlecht ist dort die Infrastruktur ausgebaut. Zum Teil kann man die Orte nur zu Fuß oder zu Pferd erreichen.

Die Beratungstätigkeit des ÖED-Landwirts umfaßt die Viehzucht, Gemüse-, Obst- und Ackerbau, teilweise auch Probleme der Bewässerung. Darüber hinaus hat Franz Kirchner die Aufgabe, im Ausbildungszentrum der UNASAY mitzuarbeiten und Weiterbildungskurse zu geben. Es gibt derzeit einen Gemü-

segarten, andere Teilprojekte wie Kräutergarten, „Cultivos Andi-nos“ und Meerschweinchenzucht sind im Entstehen.

Das Projekt Hausfrauenklubs in St. Barbara (dort „Promociön feminina“ genannt) wurde ursprünglich von der Caritas Honduras“ entwickelt. Seit 1977 arbeiten Entwicklungshelfer des Österreichischen Entwicklungsdienstes (OED) mit. Inhaltlich erstreckt sich diese Arbeit auf die Förderung der „Campesinas“, Bauern- und Landfrauen, die in den kleinen Dörfern leben. Das Projekt hat die ganzheitliche Verbesserung der Lebenssituation dieser Frauen zum Ziel.

Angeboten werden Kurse für Erste Hilfe, weiters Gesundheits-, Ernährungs-, Koch- und Schneidereikurse sowie Weiterbildung für Gruppenleiterinnen. Grundlage für dieses breitgefächerte

Programm ist eine Bewußtseinsbildung in religiöser, politischer und kultureller Hinsicht. Natürlich ist die Weiterbildung nicht nur Theorie, sondern wird in Gemüse-, Sojabohnen-, Erdnuß-und Kartoffelanbau, der Ziegen-, Hasen- und Hühnerhaltung praktisch ergänzt.

Insgesamt sind 140 Frauenklubs mit einer Mitgliederzahl von etwa 1.800 an diesem Projekt beteiligt. Die ÖED-Diplom-Kranken-schwester Gisela Zaminer setzte ihre vorjährige Arbeit der Ausbildung und Förderung der „Promo-toras“, der für bestimmte Bereiche verantwortlichen Frauen (etwa 100 an der Zahl) fort.

Das Mount St. Mary's Hospital in Wezda (Zimbabwe) ist die einzige mit Ärzten besetzte Gesundheitseinrichtung für die 70.000 Menschen im Distrikt. Zwei Ärzte stehen für das 90-Betten-Krankenhaus und die 25 Außenstellen zur Verfügung. Dem Spital ist eine „Nutrition Village“ (Ernährungseinheit) für mangel- und unterernährte Kinder angeschlossen.

Der Arzt Gustav Herincs setzte seine Arbeit aus dem Vorjahr fort. Neben den stationären Patienten waren täglich 150 bis 200 ambulante Fälle zu betreuen und an der Schwesternschule zu unterrichten.

Im September nahm die Physi-kotherapeutin Birgit Hofmeister ihre Tätigkeit im Spital auf. Ihre Aufgabe besteht im Aufbau einer Rehabilitationsabteilung und im

Einsatz in den zehn Außenstellen sowie bei Hausbesuchen. Im Spital geht es vor allem um Hilfe für neurologische und unfallchirurgisch-orthopädische Patienten, während auf den Außenstationen vorwiegend behinderte Kinder zu betreuen sind.

Der Textilbereich des Industrieministeriums von Nikaragua hat mit 1984 eine Ausbildungsabteilung für Weberei, Wirkerei und Stoffdruckerei eingerichtet, um die inländische Verarbeitung der Baumwolle (sie wird zu 95 Prozent unverarbeitet exportiert) zu aktivieren.

Im Rahmen der neuen Ausbildungsabteilung hat die österreichische Textilmusterzeichnerin Hildegard Vergeiner bereits 1985 ihre Arbeit begonnen. Im Berichtszeitraum arbeitete sie das Programm für den zweiten Teil eines im Vorjahr begonnenen Kurses für Textildesigner im Bereich Druckerei und Weberei aus. Die wichtigsten Inhalte dieses Kurses sind Technologie, Weberei, Musterung, Bindungslehre und Stoffanalyse.

Nach einer Versuchsphase von 1978 bis 1980, bei der bereits ÖED-Entwicklungshelfei mitgearbeitet hatten, wurde die gewerbliche Bienenhaltung in Papua-Neuguinea zunächst in der Eastern Highlands Province eingeführt und später ausgeweitet. Zur Zeit gibt es etwa 180 Imker, die mit 3.500 Bienenvölkern etwa 90 Tonnen Honig im Jahr produzieren.

Die Zweigstelle, welche im vorigen Jahr zwecks Ausbildung und Beratung der Imker in der Provinz errichtet worden war, bewährte sich gut. Der ÖE D-Imker Josef Schmidhofer führte im Berichtszeitraum drei Kurse mit 26 Teilnehmern durch.

Die Schwierigkeiten mit dem Standort des Hauptprojektes, der Firma „Honey Producers“ in Goroka, konnten nach hartem Ringen bereinigt werden, so daß im nächsten Jahr mit Ausweitungsplänen begonnen werden kann.

Die Leitungsübergabe in einheimische Hände hat jedoch 1987 einen Rückschlag erlitten. Der Vorstand des Betriebes beschloß nämlich, die Managerfunktion noch nicht in einheimische Hände zu übergeben, und ersuchte Bernhard Wedenig, auch noch 1988 in dieser Funktion zu bleiben.

Die Förderung von etwa 30 Dorf schmieden, die sich über die ganze Diözese Bokungu/Ikela (Zaire) verteilen, ist das Hauptprogramm des Schlossers Franz Lengauer. Die traditionelle Funktion der Dorfschmiede (Herstellung von Kupferschmuck) hat sich stark gewandelt. Heute stellen sich den Schmieden Aufgaben, für die sie weder die notwendige Ausbildung noch Werkzeugausstattung haben.

Aus Spenden konnten Amboß, Hammer, Zangen... für 30 Schmiede angeschafft werden. Die Verteilung wurde an ein Ausbildungssystem gebunden, das aus mehreren, jeweils einen Monat dauernden Intensivkursen besteht. In diesen Kursen produziert Lengauer mit den Schmieden einfache Werkzeuge.

Auszuge aus dem Jahresbericht 1987 des Osterreichischen Entwicklungsdienstes (OED).

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