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Zweites Kuba?

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Der Vormarsch der sowjetischen Seemacht im Westpazifik scheint nicht aufzuhalten zu sein, obwohl sich die britischen Behörden in Hongkong energisch gegen ein Fußfassen der Rassen in dieser Kronkolonie wehrten. Schon Mitte März dieses Jahres beruhigte die Hongkonger Kolonialregierung Peking mit einer Erklärung des politischen Beraters des britischen Gouverneurs, daß „die britische Hongkong-Behörde sehr auf die sowjetischen Schiffe achtet, die Hongkong besuchen, obwohl man wegen der möglichen Spionagetätigkeit die Nerven noch nicht verlören hat“.

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Der Vormarsch der sowjetischen Seemacht im Westpazifik scheint nicht aufzuhalten zu sein, obwohl sich die britischen Behörden in Hongkong energisch gegen ein Fußfassen der Rassen in dieser Kronkolonie wehrten. Schon Mitte März dieses Jahres beruhigte die Hongkonger Kolonialregierung Peking mit einer Erklärung des politischen Beraters des britischen Gouverneurs, daß „die britische Hongkong-Behörde sehr auf die sowjetischen Schiffe achtet, die Hongkong besuchen, obwohl man wegen der möglichen Spionagetätigkeit die Nerven noch nicht verlören hat“.

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Am 9. Juni gab die Hongkonger sation beschränkt sich auf Kultur-Regierung eine Erklärung ab, wo- austausch. Früher besuchten ein-nach sie den aus der Antarktis ander das philippinische Bayanihan-kommenden 23 sowjetischen Wal- Ensemble und die sowjetische Bol-fangschiffen nicht gestatten werde, schoi-Ballett-Truppe. In Hinkunft in Hongkong vor Anker zu gehen, werden verschiedene Delegationen

Aber auf den Philippinen, nur Sport, Wissenschaft und Touri-knapp 1000 Kilometer südöstlich von stik ausgetauscht. Auch die Han-Hongkong, hat Moskau Fortschritte delsbeziehungen werden bald akti-erzielt. Die Beziehungen beiderseits viert werden. Seit einigen Monasind nach dem Besuch von Madame f hat die sowjetische Regierung Imelda Remedios Visitaciön Marcos Manila gegenüber immer betont, daß in der UdSSR im April dieses Jahres %\ philippinischen Territorien und wesentlich enger und die Entfernung Hoheitsgewasser sehr reich an Erd-zwischen dem Kreml und dem Mala- Ölvorkommen seien. Die UdSSR sei calang-Palace ist daher wesentlich fme Z \ Pi]}ll™men bel kürzer geworden. Es ist anzuneh- deren Erforschung und Vermessung men, daß die beiden Staaten sehr zu helfen. Mama kann sich diesesm gunstigen Angebot kaum widerset-baid volle diplomatische Beziehungen aufnehmen werden, zumindest während der Amtszeit Marcos'. Die Je Luzon rebellierende

„Neue Volksarmee“ ist maoistisch

1898 raubten die USA Kuba und ausgerichtet und von Peking ge-die Philippinen den Spaniern. Heute schürt, Moskau hat damit nichts zu ist Kuba ein Vorposten der Sowjet- tan. Dies hat, wie Vargas, der Geneunion vor dem Haustor der Yankees; ralsekretär der SEATO, am 28. Juni durch die Teilnahme Havannas am bestätigte, denn auch Marcos und COMECON wurde die Position Mos- die pdjtiker des Landes veranlaßt, kaus hier neuerlich verstärkt. Wer- sich um s0 mehr der Sowjetunion den die Philippinen zu einem zwei- anzunähern. Das geheimnisvolle ten Kuba vor dem Haustor Rot- Transportschiff, das automatische Chinas werden? Gewehre vom Typ AK-47 (chine-

Die Philippinisch-Sowjetische Ge- sisch), Typ AK-50 (sowjetisch) und Seilschaft ist am 21. Mai in Manila Granatwerfer vom Typ M-79 den mit einem Festakt offiziell gegründet kommunistischen Guerilleros im Geworden; Ehrenvorsitzende ist birge der Provinz Isabela in Luzon Madame Marcos. Diese Organisation liefern wollte und von dem philipwird bald großen Einfluß ausüben, pinischen Militär aufgebracht wurde, da ihre Mitglieder aus verschiedenen kam aus Nordkorea und fuhr über Kreisen des Landes kommen: Nagasaki nach Süden. Auf dem Musiker, Künstler, Industrielle, Schiff wurden Dokumente in chine-Kaufleute, Beamte, Politiker, Leh- sischer und in Tagalog-Sprache rer, Journalisten, Jugendliche, Stu- (Nationalsprache der Philippinen) denten, Arbeiter, Gewerkschaftler, gefunden. Die rotehinesische Her-

Bereits während des Besuches kunft der Sendung war damit evi-

ImetLdas in Moskau unterstrich die dent. sowjetische Führung ilir gegenüber Während der derzeitigen Phase mehrmals, daß es kernen Grund politisch-militärischer Umgruppiegebe, der die Aufnahme der nor- rung im Fernen Osten vollzieht malen diplomatischen Beziehungen sich manches hinter den Kulissen, der beiden Länder verhindern sicher ist aber, daß es sich dabei könnte. nicht nur um Bayanihan oder ähn-

Die vorläufige Arbeit der Organi- liches andelt.

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