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125 Jahre Wiener Männergesangverein

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Mit einem Festkonzert und einem Dankgottesdienst beging der Wiener Männergesangverein die Feier seines 125jährigen Bestehens. Franz Schmidts Präludium und Fuge D-Dur, von Hans Haselböck auf der neuen Musikvereinsorgel gespielt, eröffnete das mit einer einzigen Ausnahme österreichischen Komponisten gewidmete Konzert, dessen instrumentaler Teil dem Niederösterreichischen Tonkünstlerorchester anvertraut war. Nach einer eindrucksvollen Wiedergabe von Anton Bruckners „Helgoland” wies nach Ansprachen von Vertretern des Bürgermeisters und des Unterrichtsministers Bundespräsident Jonas in einer kurzen klaren Rede auf die kulturelle und soziale Bedeutung des Jubilanten im Wandel der Zeit hin und betonte diese Bedeutung auch für die Zukunft. Mit Teilen der Kullervo-Symphonie von Jan Sibelius gelang dem Dirigenten Karl Etti ejjįę,J ifn r, Erstaufführung dę finnischen Komponisten, bei dem vor allem das Orchester eine besonders schöne Leistung bot. Umgekehrt erlebte man’s bei Franz Schuberts „Gesang der Geister über den Wassern”. Drei besonders wirksame Chorgesänge mit Orchester folgten: „Noch ist es Tag” von Walter Lehner (Uraufführung) mit starker persönlicher Eigenart, Karl Goldmarkš „Frühlingsnetz”, das den Meister des klingenden Satzes verriet, und Kart Ettis Komposition des Grillparzer- Textes „Es ist ein gutes Land…”, die sich keine chorische und orchestrale Wirkung entgehen ließ. Dem festlichen Beifall folgte als Draufgabe das „Lied an Österreich” von Richard Strauss, das den Beifall zum Enthusiasmus steigerte.

In der Dankmesse sang der Chor, dirigiert von Norbert Balatsch, Gesänge alter Meister, unter denen die Missa „Regina coeli” von Jacobus de Kerle und das „Domine non sum dignus” von T. L. da Vittoria am schönsten gesungen wurden und tief beeindruckten. Neben Werken von L. Viadana und dem Ave Maria von Vittoria fiel Schuberts „Salve Regina” wohl stilistisch, nicht aber im sakralen Impetus aus der Rolle. Auch hier gab es eine Uraufführung: den Introitus von Hans Haselböck für Orgel und Bläserensemble, der, auf die Worte verzichtend, durch die Stimmen der Instrumente die festlich-sakrale Feier einleitete.

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