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Beethoven und Bartok

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Das Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 von Belą Bar16 k war Mittel- und Höhepunkt des 1. Abonnementkonzerts der Philharmoniker und in diesem Rahmen eine Erstaufführung. Wir haben es nie so vollkommen gehört wie diesmal, mit Ferenc F r i c s a y am Pult und Geza Anja am Flügel. Die Komposition steht am Beginn der „mitt leren” Bartök-Periode, ist ein Werk enormer Konzentration und Wucht, gegen welche die nachfolgende 2. Brahms- Symphonie im gleichen Verhältnis leichter wirkte als Haydns B-Dur-Sym- phonie Nr. 98 gegen das Brahmssche Werk. Fricsay, erstmalig Dirigent eines philharmonischen Konzerts, gewann Orchester und Zuhörer mit gleichem Elan.

Ein Beethoven-Konzert der Wiener Symphoniker unter Wolfgang Sawallisch hatte die zur Eröffnung des Budapester Königlichen Schauspielhauses 1812 komponierte und seither sehr selten zu hörende Ouvertüre „König Stephan”, op. 117, sowie die zweite und dritte Symphonie auf dem Programm. Die minuziöse Genauigkeit, mit der Sawallisch

Karikaiur: Pefer Warfa vom kleinen Motiv aus die großen Bögen baut und schließt, hindert ihn weder an temperamentvoller Entfaltung noch an persönlicher Gestaltung, besonders der Übergänge und Wendungen, die off überraschende Lichter aufsetzen. So entsteht ein blitzsauberes Bild der Wiedergabe, das nur manchmal, wie im Trauermarsch der Dritten, wenig Transzendenz hat.

Brachten die Symphoniker die ersten Symphonien, so spielte Jörg Demus an seinem Beethoven-Abend die letzten Sonaten, op. 109, 110, 111. Demus, der im Programmheft selbst eine Rechtfertigung seines Beethovenspiels gibt, überzeugt durch seine Persönlichkeit mehr auf subjektive Art, ohne ein „So-und-nicht-anders” zu dokumentieren, was praktisch unmöglich wäre. Immerhin kam er in der Arietta vom. op. 111 dieše ideakw, inmaMk.ąit nahe, da es ihm gdTahg,, ber. alle Äiä- fassuftgen” hinaus ins Visionäre durchzu- stoßen.

Im Violinabend von Igor Oistrach gab es vor der Pause das ernste Programm mit der Sonate op. 108 von Johannes Brahms und der Chaconne aus der Partita D-Moll von Johann Sebastian Bach. Goldgewogene Sauberkeit und Wärme des Tons (die allerdings nicht immer von innen zu kommen scheint), Exaktheit im Rhythmischen und Thematischen bis ins kleinste Melisma, der verantwortungsbewußte Ernst der Hingabe sicherten dem Künstler den enthusiastischen Beifall. Der zweite Teil des Programms brachte außer einer Sonate von Hindemith kleine Stücke (Prokofieff, Chatschaturjan, Saint Saens), mehr Draufgaben als Programm, aber mit gleicher Zelebrität interpretiert.

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