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„Er war nicht so hektisch wie wir“

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„Nicht weil wir damit unbedingt eine Lanze für den Religionsunterricht brechen wollen, sondern weil wir die Meinung interessant finden“„hat - nach eigenen Worten - eine Amstettner Schülerzeitung Aussagen von Kindern über Jesus publiziert, wobei man auch diesen Einleitungssatz der Schülerzeitung „interessant finden“ kann. Alle FURCHE-Leser sind eingeladen, über ihn und die hier abgedruckten Kindermeinungen nachzudenken.

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„Nicht weil wir damit unbedingt eine Lanze für den Religionsunterricht brechen wollen, sondern weil wir die Meinung interessant finden“„hat - nach eigenen Worten - eine Amstettner Schülerzeitung Aussagen von Kindern über Jesus publiziert, wobei man auch diesen Einleitungssatz der Schülerzeitung „interessant finden“ kann. Alle FURCHE-Leser sind eingeladen, über ihn und die hier abgedruckten Kindermeinungen nachzudenken.

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Heuer gab es im Fernsehen nicht nur den Vierteiler „Holocaust“ zu sehen, sondern auch das vierteilige Zeffirelli-Opus „JESUS VON NAZARETH“. Im Anschluß daran führte der Hörfunk eine Umfrage unter Kindern durch, deren Ergebnis am 13. April 1979 in 0 3 ausgestrahlt wurde.

Die erste Frage hieß: „Wie hat Jesus eigentlich ausgesehen?“

Also ich stelle mir Jesus so vor, daß er ein großer Mann war, dunkles, langes Haar, braune Augen, weißes Kleid und einen Heiligenschein hatte.

A Monn mit aner Krone und an Bort hod er ghobt, vielleicht hod er auch eine Pfeife geraucht.

Sandalen hat er angehabt, er hat auch bei der Nase einen Bart gehabt, er war groß.

Jesus hat einen Fetzen um den Körper gewickelt gehabt, mit einem

Gürtel, Sandalen, gräuliche Augen, einen hellen Bart und helle, lange Haare.

Ich stell mir den Jesus so vor, daß er ein rotes Kleid angehabt hat, groß und dunkles, langes Haar, einen Bart, einen Heiligenschein.

Langėj dunkle Haare, Augen und ein langes, weißes Kleid und einen anderen Charakter.

Ich glaube, Jesus wird nicht viel anders als die anderen Menschen ausgesehen haben. Er wird wahrscheinlich nicht sehr aus der Menge hervorgestochen haben, wahrschein lieh genauso wie die anderen Südländer auch: schwarze Haare und eben was die früher getragen haben. Freundlich hat er ausgejehaut.

Er hat ein weißes Kleid angehabt, hat einen Bart gehabt und war ein Mann.

Er hat so einen spitzen Bart gehabt und lange Haare und eine Kutte wie die Mönche.

Er hat einen Vollbart gehabt, dann hat er längere Haare gehabt und ein Gewand, das Maria genäht hat, und er war nicht sehr reich.

Er hat einen kleinen Bart gehabt und lange Haare und einen Kopf und war der Sohn Gottes.

Hinten hat er einen Schein gehabt, war a bissl braun gefärbt im Gesicht, war ganz nett, schön, prächtig und arm.

Er hat wie jeder normale Mensch ausgesehen. Er war ein netter Mensch, hatte alle Menschen lieb,

war groß, trug ein rotes Gewand, das Zeichen der Liebe.

Vermutlich hat Jesus einen Bart gehabt, weil früher hat man, glaube ich, noch keine Rasierapparate und so gehabt, weiters trug er staubige Sandalen und hatte auch beim Tod ein frohes Gesicht.

Die zweite Frage lautete: Was hat Jesus auf der Welt eigentlich gemacht?

Wie die Leute gehungert haben, hat er ihnen Manna gegeben und gegen den Durst Wasser.

Er wollte nichts Böses tun, und er hatte viel Liebe, denn sein Vater, Gott, der hat ihm auch ins Gewissen geredet, und Jesus konnte einfach nicht böse zu den Kindern sein.

Er hat versucht, daß alle Menschen an ihn glauben und an seinen Vater, nicht an falsche Götter. Er ist hingegangen zu jedem Dorf und hat von sich erzählt. Er hat gesagt, die Menschen sollen so sein wie die Kinder.

Jesus hat die Kranken geheilt und ist für uns' am Kreuz gestorben. Damit hat er uns von den Sünden befreit; er hat sich auch zwölf Apostel als Diener genommen.

Jesus hat einen Gelähmten zum Gehen gebracht, er hat den Leuten, die Durst gehabt haben, Wasser gegeben, die Hunger gehabt haben, denen hat er zum Essen gegeben.

Er hat Wasser zu Wein verwandelt, und er hat, wenn man mehrere Brote hatte, noch viel mehr daraus gemacht. Eigentlich hat er schon sehr viel gewirkt für die anderen Leute.

Jesus hat einen Gelähmten geheilt, die Menschen waren richtig begeistert, sie waren verrückt nach ihm, jeder Kranker ist zu ihm gekommen und wollte haben, daß er ihn heilt, und der Jesus war sehr beliebt.

Ich finde, Jesus hat einen sehr viel besseren Charakter als alle anderen gehabt, und er hat auch sehr viel durchgehalten, mehr als alle anderen Menschen. So sollten wir das eigent lich auch machen, aber das gelingt uns halt nicht immer.

Jesus hat vielen Menschen geholfen. Die Sünderin hat wieder ein neues Leben begonnen. Er war nicht so hektisch wie wir, er hat auch nie gelogen.

Ich finde, daß Jesus Wasser zu Wein gemacht hat, das ist nicht so wichtig; das ist nur eine Stütze, damit wir besser an ihn glauben können. Wichtig ist, daß er mit gutem Beispiel vorangegangen ist.

Er hat manchen froh gemacht und sich kreuzigen lassen.

Er hat Judas verziehen, weil er hat Jesus verraten, und sich freiwillig aufs Kreuz schlagen lassen, damit die Menschen auferstehen und in den Himmel kommen.

Jesus hat ein Kind wieder vom Tode erweckt, vor anderen Leuten gepredigt und erzählt, wie man sich selbst und auch den anderen Gutes tun kann.

Er trug für uns das Kreuz und schwitzte sehr viel dabei. Er machte die Menschen glücklich, weil er sein Licht ausgestrahlt hat.

Jesus war einmal im Tempel allein, und seine Eltern sind ohne ihn zurückgekommen und haben ihn dann gesucht. Der heilige Josef war ja nicht sein Vater, Gott war ja sein Vater und Gott hat ihm gesagt, er soll im Tempel bleiben.

Aus der Schülerzeitung „SCHWÄTZER“! Amstetten.

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